Die Altstadt ist im Umbruch

Der Alte Markt wird nicht mehr öffnen. Doch anstelle des Chinesen ist ein neues Restaurant geplant. Klangweiten nennt sich ein neuer Verein.

Monheim. Die guten Nachrichten zuerst: Da ist einmal der jüngst gegründete Verein Klangweiten. Der hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Organisation von Aktionen der Altstadtwirte in die Hand zu nehmen. Und da trifft es sich gut, dass der zweite Vorsitzende, Marc Schönberger, bei den ersten beiden Auflagen der „Klangsaiten“ mit Konzerten in verschiedenen Gastronomien bereits für die Auswahl der Künstler zuständig war. Federführend war allerdings damals noch die Kölner Agentur Livezeiten. Nun ist es in Monheimer Hand. Vorgesehen sind von Mai bis Ende August acht Termine. „Hochkarätige Musiker“ werden versprochen.

Die zweite gute Nachricht: In dem Gebäudekomplex mit Zollhäuschen und Zollhof gibt es den Leerstand, wo früher ein Chinese war. Doch Manfred Poell, mit seiner Frau Eigentümer, betont: „Wir wollen definitiv mittelfristig dort wieder einen Restaurantbetrieb. Das werden wir die nächsten Monate verstärkt angehen.“ Der Zollhof solle weiterhin für private Feiern vermietet werden.

Familie Poell gehört auch die Immobilie auf der anderen Straßenseite, die ehemals den Pub beherbergte. Der wird zwar definitiv nicht wieder eröffnen. Dort hat das Architektenpaar nämlich inzwischen das Büro. Aber Manfred Poell betont, dass der Biergarten auch weiterhin geöffnet bleibt. Er wird ebenso wie das Zollhäuschen von Pascal Lütz geführt.

Nun zu einer weniger guten Nachricht aus Sicht der Kneipenszene: Der Alte Markt hat nicht nur vorübergehend geschlossen. Der Besitzer der Immobilie war zwar am Dienstag nicht zu erreichen. Aber laut WZ-Informationen sollen Wohnungen entstehen.

Das passt zu Aussagen von Claudia Korkut. Die gestandene Wirtin (Gaststätte Zaunswinkel) hatte Interesse, dass Lokal zu übernehmen. „Das habe ich dem Besitzer auch gesagt. Und ich bin von der Zukunft des Alten Marktes überzeugt. Da kann man richtig gut was draus machen. Aber ich habe nichts mehr von ihm gehört“, sagt sie.

Für die 45-Jährige ist es „ein Jammer“, dass die Kneipe nicht mehr öffnen soll. Ähnlich sieht es Marc Schönberger von Klangweiten. „Das ist wirklich schade. Zumal wir den Alten Markt mit aufnehmen wollten in unser neues Programm.“

„Man kann so etwas bedauern, aber nicht ändern. Letztlich ist es Privatbesitz“, sagt Oliver Brügge von der städtischen Wirtschaftsförderung, die sich nicht nur als Hilfestellung für Unternehmen, sondern auch für die Gastronomie sieht. Er hofft, dass mit der Umgestaltung des Landschaftsparks gegenüber mehr Besucherströme in die Altstadt kommen werden.

„Wenn der Eigentümer keinen Kneipenbetrieb mehr will, sondern Wohnungen, dann können wir das rein rechtlich nicht aufhalten“, erläutert Michael Kraus von der städtischen Bauaufsicht. Dazu müsse lediglich eine Nutzungsänderung eingereicht werden.