Krischerstraße lockt mit Urlaubsgefühlen
Ein Hauch Frankreich weht mit dem Marché Français durch die Monheimer Innenstadt.
Monheim. Willkommen in Frankreich. Das Ende der Krischerstraße in Monheim verwandelt sich für drei Tage in einen kleinen, aber feien französischen Markt. Der Duft von Lavendelseife, knusprigem Brot und herzhafter Wurst zieht durch die Gasse, die links und rechts von Ständen gesäumt wird. Fahnen in Rot-Weiß-Blau flattern an den Ständen. Die Biertische sind ebenfalls in die Farben der Grande Nation gekleidet. Jérémie Limouzin preist seine Käsespezialitäten aus den Pyrenäen und dem Jura an. Bergkäse aus Schafs- und Ziegenmilch — auch in Kombination. Comté von der Kuh und Bebiro vom Schaf. „Das meiste ist Rohmilchkäse“, sagt er und er empfiehlt einen Rotwein aus Bordeaux namens „Vaqueras“ zu seinen Käsespezialitäten, die im Schnitt 40 Euro das Kilogramm kosten.
Limouzin reist wie die anderen 13 Händler, deren Stände auf der Krischerstraße stehen, das ganze Jahr durch deutsche Lande. Organisator der rollenden Märkte ist Horst Brauner. Der frankophile Diplom-Politologe hat das Modell von den kleinen Märkten auf der Ile de Ré im Atlantik abgeschaut. „An unseren Ständen gibt es kein Produkt, das hier in einem Supermarkt zu finden wäre. Falls doch, ist es die Deutschlandversion“, preist er die Originalität des „Marché Français“ an. Außerdem unterstütze der Markt die deutsch-französischen Beziehungen.
Eva aus Ungarn, die mit ihrem französischen Freund hinter der Theke steht, preist französische Seife an. „Wir haben 16 Sorten“, zählt sie auf. Auch Olivenseife mit einem Ölanteil von 72 Prozent sei im Angebot. Von Lavendel bis Schokolade reichen die Duftsorten — ebenso wie auf einem Markt im Süden Frankreichs. Lavendelsäckchen sind ebenfalls zu haben.
Katharina Kadritzke ist gestern schon früh über den Markt geschlendert. „Es ist toll, dass es in Monheim jetzt auch so etwas gibt“, sagt sie mit Blick auf die Nachbarstadt Langenfeld, wo ständig Veranstaltungen sind. Der Marokkaner Lahcen Boujmia, der im Eiscafé Dolomiti arbeitet, hat gerade ein Stück Heimat entdeckt: Kastanienhonig am Stand von Eric Matteusak. 14 Euro. „Der schmeckt, wie zuhause“, sagt er.