Kritik am Rathaus-Eingang
Der Eingang liegt zu versteckt, sagt der Bürgermeister — und steht damit nicht allein da. Im Rat wird die Aufwertung Thema sein.
Monheim. „Ich lebe seit 40 Jahren hier. Ich kenne jede Ecke. Ich habe sicherlich keine Mühe, den Rathaus-Eingang zu finden“, sagt Gisela Karp. Auch Anne Koppel lebt schon seit mehreren Jahren in Monheim, kann sich aber noch an ihren ersten Besuch im Rathaus erinnern — vielmehr an die Suche danach. „Da hatte ich tatsächlich Probleme“, sagt sie.
Viktoria Ohm aus Wuppertal besucht eine Freundin an der Alten Schulstraße. „Ich weiß von ihr, wo der Haupteingang ist. Ich wäre vermutlich in den Eingang an der Schulstraße marschiert, weil der andere so versteckt liegt“, sagt sie. Mit dieser Meinung steht die 41-Jährige nicht allein da. Schon einmal war der Eingang des Rathauses von der Politik diskutiert worden — und an der Frage, ob er eine Aufwertung benötige, schieden sich die Geister. Im Rat kommt das Thema am Mittwoch erneut auf den Tisch.
Bürgermeister Daniel Zimmermann war in den USA, als es im Planungsausschuss Ende Juni heiß herging. „Wofür man hier genötigt wird, Geld auszugeben“, polterte Markus Gronauer (CDU). Grund der Debatte war ein bewilligter Förderantrag zum Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“.
3,6 Millionen Euro erwartet die Stadt vom Land. In einer Prioritätenliste nannte die Verwaltung Maßnahmen, die in ihrer zeitlichen Reihenfolge abzuarbeiten sind. Allem voran die Umgestaltung des Knotenpunkts Krischerstraße/Alte Schulstraße inklusive einer Aufwertung des Rathauseingangs. Doch bei der Frage, ob eine Glasfassade für das Rathaus nötig sei, wurde es laut.
„Wir wollen kein Geld zum Fenster rauswerfen“, sagte jetzt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Man setze nur das um, was im Jahr 2008 mit einem bewilligten Förderantrag auf den Weg gebracht worden war. „Die Innenstadt ist in Teilen nicht funktionsfähig. Wir wollen das ändern.“
Vom Busbahnhof werde man sich weiter Richtung Krischerstraße arbeiten. Dort müssten vorhandene Flächen besser genutzt werden: Mehr Parkplätze, mehr Platz für Fußgänger und Gastronomen, um vor ihren Läden Tische aufzustellen. „Und was spricht dagegen, in diesem Zuge auch den Rathauseingang aufzuwerten?“, fragte Zimmermann. Unübersichtlich sei der bis jetzt. Eine Hecke verdecke ihn.
„Viele laufen durch das Rathauscenter, finden aber den Eingang zum Rathaus nicht.“ Aber nicht nur um eine optische Aufwertung gehe es: Das Bürgerbüro solle funktionaler werden. An einer Infotheke mit Platz für einen zusätzlichen Sachbearbeiter werde künftig der Arbeitsablauf optimiert, so Zimmermann.