Kulturelles Forum holt sich Experten von der Schulbank

Langenfeld. „Theresia hat uns etwas mitgebracht. Wir gehen jetzt erst mal in die Dauerausstellung und schauen es uns an.“ Hella-Sabrina Lange, Leiterin des Kulturellen Forums, macht den Anfang und acht kleine Entdecker folgen ihr: Langenfelder Kinder, die sich im Forum zu kleinen Museumsführern ausbilden lassen.

„Wir hatten mit zwei bis drei Teilnehmern gerechnet“, sagt Lange. „Dass gleich beim ersten Mal acht Kinder dabei sind, hat uns schon ein bisschen aus den Socken gehauen — und es ist für uns auch eine Herausforderung. Zumal sie wirklich blitzgescheit sind. Manche Fragen können auch wir nicht sofort beantworten, weil sie so ins Detail gehen.“

Inzwischen ist die kleine Gruppe in der Ausstellungshalle angekommen und betrachtet einen weißen, zylinderförmigen Gegenstand. „Weiß jemand, was das ist?“, fragt Lange. Der achtjährige Frederic hebt die Hand: „Ein Mammutstoßzahn.“ Richtig. Und Theresia hat von zuhause eine weitere Rarität mitgebracht: Den versteinerten Backenzahn eines Mammuts. Ehrfürchtig wird das Relikt aus längst vergangener Zeit herumgereicht, alle staunen über das Gewicht und vor allem die Größe: Der Zahn ist so groß, dass das Gesicht der kleinen Jana komplett dahinter verschwindet. „Und jetzt stellt Euch vor, wie groß das Maul war, in dem solche Zähne Platz fanden.“

Auch Lea (12) und Hannah (11) sind mit Begeisterung dabei. „Lea hat mich gefragt, ob ich mitmachen möchte. Wir finden es spannend, uns mit so ganz alten Sachen zu beschäftigen und es ist auch interessanter als Geschichtsunterricht in der Schule. Hier kann man alles angucken und anfassen“, sagt Hannah. Inzwischen ist die Gruppe zum Stadtarchiv gegangen. Hier können sie recherchieren, schauen was über ihre Schulen oder Wohnadressen im Archiv gespeichert ist und wie so ein Archiv überhaupt funktioniert.

Bald sitzen die Schüler mit glänzenden Augen in einem Berg von alten Akten. Bis zum 15. November kommen die Kinder einmal in der Woche ins Kulturelle Forum. In der Zeit sollen sie nicht nur alle Bereiche gut kennenlernen, sondern vor allem auch einen Plan erarbeiten, wie sie ihr Wissen an Gleichaltrige weitergeben können. Zum Abschluss erhalten die kleinen Museumsführer ein Zertifikat.

Hella-Sabrina Lange: „Bei dem Erfolg, den das Projekt hat, können wir uns vorstellen, das regelmäßig durchzuführen.“