Rockende Altstadt kommt gut an

Am Samstag spielten gleich mehrere Bands. Die Besucher genossen die unterschiedlichen musikalischen Richtungen.

Monheim. Zehn Bands, zehn Kneipen, zehn Euro — unter dem Motto stand das Musikfestival „Altstadt live“ in Monheim — und es stieß wieder auf ein großes Publikum. Los ging es mit „Kuersche“ und solidem Pop-Rock in Bormachers Brauhaus. Unterstützt von Promi Drummer Rainer Schumann (vielen bekannt als Schlagzeuger der aufgelösten Band „Fury in the Slaughterhouse“) brachte der sympathische Sänger das Publikum erst zum Lachen, dann zum Tanzen und schlussendlich zum Toben — eine reife Leistung für 90 Minuten.

Dabei war gerade die Eröffnungsparty einer der wenigen Kritikpunkte des begeisterten Publikums. „Hier ist es einfach zu stickig“, sagte Heribert Menden, der mit Frau Gisela vor Ort war. „Und wer zum Teufel ist auf die Idee gekommen, Tische vor die Bühne zu stellen?“ Veranstalter Thomas Engels sagte dazu: „Wir mussten leider schon am Mittwoch entscheiden, ob wir die Eröffnungsparty drinnen oder draußen feiern — und wegen der Wettervorhersage haben wir uns für drinnen entschieden.“

Die anderen Konzerte fanden wie geplant statt und zeichneten sich vor allem durch enorme Vielfalt aus. „Ich wollte vor allem Country Musik hören“, sagt Günther Weiß. Der Monheimer kam stilecht mit Cowboyhut und genoss erst eine Weile die Musik von „Waits for Cash“, die im Biergarten zur Altstadt spielten. Aber bald wechselte er in den Pfannenhof. Dort spielten die „Marc Schöneberger Band“ mit Unterstützung von „Saitenklänge“ mit Westerngitarre und viel Gefühl — zur großen Freude von Günther Weiß. „Jetzt fühle ich mich doch wieder ein bisschen wie in „Honky-Tonk“ lachte er.

Ein weiterer Höhepunkt des Festivals war sicherlich die Performance der „Poplounge“ im Spielmann. Mit Piano und Gitarre zogen die beiden Musiker ihr Publikum in den Bann — und sicherlich auch nicht zuletzt mit ihrem Äußeren. „Die sind einfach mal sehr schnuckelig“, gab Tanja Sänger zu. Die Schülerin war mit ein paar Freundinnen aus Siegen angereist, nur, um die „Poplounge“ zu sehen. Mit Coverversionen bekannter Hits brachten die Jungs ihr Publikum schnell in Stimmung — ein geniales Duo.

Indie Pop im Schelmenturm, Blues im Zollhof und Reggae im Sojus 7 — das Altstadtfestival hatte wirklich für jeden Besucher etwas im Repertoire. Susanne Sommer aus Monheim zog ein Fazit, mit dem sicherlich die meisten Gäste übereinstimmten: „Egal, ob Honky-Tonk, so der Name Titel der früheren Veranstaltung oder Altstadt live: Der Name ist nicht wichtig. Hauptsache, es war wieder schön.“