Kunstverein stellt Werke von Beck aus

Bis zum 25. September sind im Kulturzentrum Gemälde des Künstlers Alexander Beck zu sehen.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Nur wenige Wochen vor Alexander Becks 80. Geburtstag widmet ihm der Kunstverein Langenfeld (KVL) eine besondere Ausstellung; als Dank für dessen unermüdlichen Einsatz im Auftrag der Kunst. Mit „Kosmos der Farben“, eine Exposition aus 18 farbenprächtigen Werken, lädt der 79-jährige Langenfelder zu einer Reise durch seine Gefühlswelt ein.

Es braucht keine fundierten Kunstkenntnisse, lediglich einen Sinn für Ästhetik, um sich in Becks Leinwänden zu verlieren und in nächster Konsequenz zu verlieben. Wer einmal länger auf seine farbgewaltigen Kompositionen schaut, verliert sich darin, taucht ein und versucht sein Geheimnis zu enthüllen. Es sind expressionistische Werke, beinahe formlos, wenn von den Farbverläufen abgesehen wird. Die Farbe als solche ist Gegenstand und Inhalt seiner Kunst.

Der Betrachter erkennt, in welche Richtung der Künstler die satten Acrylfarben mit einem Spachtel aufgetragen und mit einer Rakel wieder abgezogen hat. Einige Strecken bleiben konzentriert, andere kreuzen ihre Wege und vermischen sich. Dabei entstehen symmetrische Kompositionen voller Leben und Kraft. Explosionsartig. Selbst in Werken mit eher tristen, dunklen Farben ist Energie zu erkennen. Die Interpretation darüber, was in seinen Bildern tatsächlich schlummert, überlässt der Künstler bewusst den Betrachtern. Für ihn sind seine Werke Spiegelbilder seiner Befindlichkeit in der Zeit ihrer Entstehung.

Von den 18 Ausstellungsstücken fallen zwei Bilder besonders auf: das eine, monochrom in Blau gestaltet, Becks Lieblingsfarbe. Es erinnert an Wolken, an aufgewirbeltes Material, eine Aufnahme des Weltalls. Ein anderes Bild überrascht, weil die Farben, zusammengetragen wie ein aufgewirbelter Ozean erscheinen, mit einer mächtigen Welle und dicker Schaumkrone.

Und am unteren Bildrand ragen dann plötzlich knallrote Mohnblumen hervor. „Das Bild stand lange, bestimmt ein halbes Jahr. Und ich hatte das Gefühl, dass noch was fehlte“, erklärt Beck. „Also habe ich unten noch Mohnblumen gemalt.“ Es geht nicht um Inhalt, sondern um Emotion. Der wirbelnde Ozean und als Kontrast ein sanftes Mohnblumenmeer.

Inspiration holt sich der 79-Jährige, der 1938 in Konstantinovka (Ukraine) geboren wurde, seit 1968 als freier Künstler tätig ist und in Langenfeld lebt und wirkt, bei seiner Familie. „Meine Frau gibt mir viele Ideen und ist ziemlich kritisch mit meinen Werken“, sagt Beck. Am 23. September wird Beck 80 Jahre alt. Bis dahin, ist er sich sicher, werde er noch weitere Gefühlswelten auf Leinwand bannen, während er, wie üblich, guter Jazzmusik lausche.

Bis zum 25. September läuft die Ausstellung im Kunstraum des KVL, Hauptstraße 135; dienstags, freitags und samstags von 10 bis 13 Uhr, donnerstags 15 bis 20 Uhr und sonntags 15 bis 18 Uhr.