Richrather Mitte bekommt neuen Eingang

Auf dem Eckgrundstück Kaiser-/Klosterstraße entsteht ein Mehrfamilienhaus mit 16 Eigentumswohnungen und Gewerbe.

Langenfeld. Die Lage am Rande des Richrather Ortszentrums und in fußläufiger Entfernung zum Krankenhaus St. Martinus ist gut. Dennoch war das Eckgrundstück Kloster-/Kaiserstraße nach den Worten des städtischen Chefplaners Ulrich Beul lange Zeit „mindergenutzt“. Aus städtebaulicher Sicht sei er froh, dass sich dort nun erkennbar etwas tut. Das geplante große Mehrfamilienhaus mit Gewerbeflächen im Erdgeschoss sei ganz in seinem Sinne. „Dieses Projekt steht dem Stadtteilzentrum Richrath gut zu Gesicht.“

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Investor ist der Langenfelder Bauunternehmer Guido Boes, der dieses Bauvorhaben als „St. Martinus Quartier“ bezeichnet. Nach Angaben von Verkaufsleiter Ingo Heidrich hatte an dieser Stelle zuvor ein Wohnhaus gestanden, das aber seit mehr als fünf Jahren nicht mehr genutzt worden sei. 2017 erwarb Boes das Gelände und ließ unlängst die vorherigen Gebäude darauf abreißen. „Seit unserer Übernahme haben wir immer wieder von Richrather Bürgern gehört, dass sie sich fragen, warum ein Grundstück in dieser exponierten Lage nicht verwertet wird“, sagt Heidrich. „Selbst nachdem wir damit auf den Markt getreten sind, hat sich dies nicht geändert.“

Nach dem Abriss sahen die Passanten wochenlang den Trümmerberg. Und immer noch liegen dort Reste der Mauern. Doch nun hebt ein Bagger eine tiefe Baugrube für die Tiefgarage aus. Guido Boes wird nach eigenen Angaben in dem Neubau 16 Eigentumswohnungen und vier Gewerbeeinheiten errichten lassen. „Dazu kommen Aufzüge in allen Etagen und ein hocheffizientes Blockheizraftwerk.“

Ende kommenden Jahres soll der Neubau laut Heidrich fertig sein und bezogen werden. Die Hälfte der Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen sei schon verkauft. Auch die vier Gewerbeflächen im Erdgeschoss werden nicht vermietet, sondern veräußert. Drei davon habe bereits ein privates Therapiezentrum erworben, das dort Ende 2019 eröffnen werde.

Die moderne Architektur mit kubischen Formen soll Boes zufolge auf diesem Eckgrundstück den Eingang zur Richrather Ortsteilmitte markieren. Dort beginnt der 2003 verkehrsberuhigend umgebaute Abschnitt der Kaiserstraße. Statt der vormaligen Bürgersteige mit Bordstein bieten seither ebenerdig gepflasterte Verkehrsflächen viel Platz für Fußgänger und Radfahrer. Nach Angaben des städtischen Chefplaners Beul hat sich seit diesem Komplettumbau vor 15 Jahren die Gegend um den alten Kirchturm von St. Martin hervorragend entwickelt.

Davon zeugt auch der aktuelle Ladenbesatz in diesem Viertel. Unter anderem tragen zwei Bäckereien, Metzgerei, Supermarkt, zwei Blumengeschäfte, Optiker, Friseursalon, Fahrradhändler, Reisebüro, Zeitschriften- und Bürobedarfsladen mit Post-Service, Sparkasse, Restaurants, Imbiss und Cafés zu einer gesunden Mischung und Sortimentsvielfalt bei. Einige ansässige Ladeninhaber haben sich in der Gemeinschaft Richrather Geschäftsleute (GRG) zusammengeschlossen, um sich regelmäßig auszutauschen.

Mit dem gemeinsam initiierten Herbstmarkt am Kirchturm von St. Martin präsentieren sich die Händler jedes Jahr mit ihren vielfältigen Angeboten den Kunden.