Langendfeld: Der Markt der kurzen Wege
Umfrage: Kunden und Händler sind mit dem neuen Wochenmarkt zufrieden. Ein erstes Fazit.
Langenfeld. "Ich komme mit der Neueinteilung gut zurecht und habe mich schnell daran gewöhnt", sagt Sabine Klingenberg. Die Langenfelderin gehört zu den Stammkunden auf dem Wochenmarkt, "weil hier Obst und Gemüse am frischesten sind und am besten schmecken". Natürlich habe sie die Entscheidung, den Markt nach Waren neu zu sortieren, mit besonderem Interesse verfolgt. "Und ich kann damit gut leben."
Wie Sabine Klingenberg haben sich augenscheinlich viele Kunden und auch Händler sowohl an die Umstrukturierung gewöhnt als auch auch Besserungen im Gegensatz zum früher durchmischten Wochenmarkt ausgemacht. Jedenfalls sind die heißen Diskussionen für und wider einer Neueinteilung der Stände Schnee von gestern.
"Die Leute haben sich schnell umorientiert. Meines Erachtens kann man die Neueinteilung als gelungen bezeichnen. Der Markt ist wesentlich konzentrierter, die Wege für die Kunden sind kürzer geworden", urteilt beispielsweise Siggi Schultk, der mit seinem großen Obst- und Gemüsestand vor Haus Arndt einen besonders günstigen Platz gefunden hat.
Zufrieden ist auch seine Kollegin Roswitha Gladbach, die mit ihrem Stand lediglich auf die andere Seite der Ganspohler Straße umziehen musste. "Die Kunden haben sich inzwischen daran gewöhnt. Ich höre keine Klagen mehr."
Aussagen, die sich weitestgehend mit dem decken, was Ordnungsamtsleiter Christian Benzrath "so hört". Zwar sei es noch aus Sicht der Stadt zu früh, ein Fazit zu ziehen, "aber unterm Strich verlief die Umstellung doch recht problemlos". Auch sei das Wetter bis vor wenigen Tagen noch kundenunfreundlich gewesen. "Wenn es jetzt besser wird, können sicher aussagekräftigere Prognosen getroffen werden", so Benzrath. "Spätestens im Juli wird die Verwaltung der Politik verlässliches Material vorlegen."
Es gibt allerdings auch kritische Stimmen. "Mir hat der Markt vorher besser gefallen, als die Stände noch gemischt waren. Ich neige nämlich zu Gelegenheitskäufen bei den Textilanbietern. Das ist jetzt leider nicht mehr möglich. Ich glaube, die Händler auf dem Marktplatz sind benachteiligt", meint zum Beispiel Ilona Wieprecht, eine regelmäßige Marktbesucherin - und bekommt prompt Bestätigung von Ute Kaber.
Schwieriger geworden sei es für die Non-Food-Stände auf der Marktplatz-Mitte. "Der Januar und Februar waren nicht zuletzt wegen der Kälte eine schwere Zeit für uns. Ich hoffe, dass es mit dem Frühling wieder aufwärts geht", sagt Ute Kaber, die mit ihrer großen Auswahl an Damen- und Herren-Oberbekleidung vom Stadthallenvorplatz, wo sie jahrelang gestanden hat, mitten auf den Markt umziehen musste.
Auswärtige Kunden haben von der heißen Diskussion pro und kontra Neustrukturierung übrigens nichts mitbekommen. Für sie ist der Langenfelder Wochenmarkt einfach nur schön - und zwar heute genauso wie früher. "Wir kommen regelmäßig, hier gefällt es uns einfach besser als daheim", erzählt Familie Knopp aus Leichlingen. "Die Auswahl der Stände ist viel größer als bei uns. Und stets legen wir wegen der leckeren Reibekuchen eine kleine Rast ein."