Langenfeld Open in Berghausen „Dabeisein ist alles“
Langenfeld · Zum dritten Mal in Folge krönte sich US-Amerikaner Trent Stuckey mit dem Siegerpokal der Langenfeld Open. Auch Vorjahressiegerin Rivers Hedrick (USA) erkämpfte sich erneut den Titel. Lokale Sportler genossen die Atmosphäre.
Spektakulär und rasant ging es am Samstag auf der Wasserskianlage in Berghausen zu. Die besten Wakeboarder der Welt hatten sich für die nunmehr fünfte Auflage des Wakeboard-Contest „Langenfeld Open“ (LAO) eingefunden und feierten gemeinsam einen der ersten offiziellen und hochkarätigen Wettkämpfe der Saison auf Europas größter Wasserskianlage mitten im Rheinland.
Rund 5500 Besucher aus dem gesamten Umland, den Niederlanden und Frankreich, tummelten sich im Laufe des Tages auf der Anlage und schauten sich entspannt, mit Sonnenbrille auf der Nase und im Liegestuhl am Beach liegend, die atemberaubenden Salti, Tricks und Runs auf dem Wasser an.
Insgesamt knapp 70 Sportler (47 Männer und 20 Frauen) hatten sich für das anerkannte Event angemeldet. Darunter viele Stars der Szene und natürlich bekannte Titelträger und Final-Dauergäste des LAO, wie Trent Stuckey (USA), Pedro Caldas (Brasilien) und Liam Peacock (England) im Starterfeld der Männer, aber auch Rivers Hedrick (USA) oder Maryh Rougier (Frankreich) bei den Frauen.
Doch die mit Abstand meisten Fans brachten die Lokalmatadoren wie Nils Ritzmann (Düsseldorf), Mia Pralas (Leverkusen), Nadine Richter (Düsseldorf) oder Emme Kreft (Langenfeld) mit. Für Mia (20) war es ihre erste Teilnahme am Langenfelder Contest. „Ich war schon sehr aufgeregt. Die Nervosität war da. Aber das Gefühl auf dem spiegelglatten Wasser war einfach cool.“ Seit gut vier Jahren fährt sie Wakeboard, hegt aber keine sportlichen Ambitionen. Ihr Motto lautet: Dabei sein ist alles. Entsprechend hatte sie sich im Vorfeld keine großen Ziele beim LAO gesteckt und freute sich in diesem internationalen Fahrerfeld mitzugleiten.
Austausch mit der internationalen Spitzenklasse
Auch Nadine (32), seit zehn Jahren schon auf dem Wasser zu Hause, und zum zweiten Mal beim Langenfelder Contest dabei, hatte sich keine größeren Chancen ausgerechnet. Für sie war es der erste Wettkampf, um sich in die Saison einzufühlen. Für Emma (18) war es bereits die dritte Teilnahme und in erster Linie ein mentales Training. „Um hier an vorderster Front mitfahren zu können, muss man viel und hart arbeiten.“ Neben der Schule fehle ihr dafür häufig die Zeit. Trotzdem genoss sie die diesjährige Teilnahme. Für Mia war es zudem eine tolle Gelegenheit, um sich mit den internationalen Sportlern der Szene auszutauschen. „Das ist schon wirklich super hier.“
Für alle drei war im Viertelfinale bereits Schluss, wo Mia etwa gegen die spätere Zweitplatzierte Campbell Scarborough (USA) antrat, Emma und Nadine in der Gruppe von Siegerin Rivers Hedrick ausschieden. Für die drei Sportlerinnen dennoch kein Grund zur Trauer. Im Gegenteil: „Wir essen jetzt lecker Nudeln und freuen uns auf eine geile Party am Abend.“
Für Florian Sühs war der fünfte Heimwettkampf auf seiner Anlage ein voller Erfolg. Langenfeld haben sich mit LAO einen Namen in der internationalen Szene gemacht. „Wir gehören weltweit zu den Top-Five-Veranstaltungen im Jahr.“ Doch das internationale Prestige, das sich Sühs und sein Team in den vergangenen Jahren durch eine reibungslose Organisation und einem anspruchsvollen Setup auf dem Wasser erarbeitet haben, sei nur ein Teil der Erfolgsmedaille.
„Für uns selber ist der Contest deshalb wichtig, weil wir durch das internationale Starterfeld, Vorbilder für unsere Jugendlichen nach Langenfeld holen und somit auch den Nachwuchs nach vorne bringen.“ Seit einigen Jahren schon verzeichnet Sühs eine wachsende Gruppe an jungen Nachwuchssportlern.
Einer von ihnen ist Len Wick. Der Neunjährige steht seit seinem fünften Lebensjahr auf dem Wasser, begann zuerst mit Wasserski und ist nun seit zwei Jahren auf dem Wakeboard unterwegs. Vorbild ist Papa Roger Wick (44), der 1996 als einer der ersten mit Florian und Ben Sühs das Wakeboarden in Langenfeld ausübte. Bis 2004 nahm er auch regelmäßig an Wettkämpfen teil. Seit einer größeren Knieverletzung betreibt er den Sport nur noch als Hobby. „Mein Sohn ist in den Sport hineingewachsen und hat wirklich Spaß daran.“ Ambitionen, dass der Sohnemann in Papas Fußstapfen tritt, hat Roger Wick eigentlich nicht. Aber Talent habe er in seinem Sohn bereits erkannt. Der Junge gibt sich selbstbewusst. Wenn er größer ist will auch er beim LAO teilnehmen.