Langenfeld Bebauungsplanverfahren Hildener Straße Autohaus Lindemann könnte jetzt expandieren

Langenfeld · Durch die Aufhebung des B-Planes wären die Flächen massiv entwertet worden.

Uwe Lindemann hatte Land rund um das Autohaus gekauft, das mit der Aufhebung des B-Plans Hildener Straße stark entwertet worden wäre.

Foto: Schmidt-Elmendorff

Uwe Lindemann wird am Dienstagabend aufgeatmet haben. Im Langenfelder Stadtrat stand die Neuaufstellung des Bebauungsplanes Neuenhof an, mit dem zumindest für eine Teilfläche im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Hildener Straße Baurecht geschaffen werden soll. „Jetzt kommen wir mit einem blauen Auge davon“, sagt der 61-jährige, der gemeinsam mit seiner Schwester Petra Koch das Autohaus Ralf Lindemann an der Hildener Straße betreibt.

Erst 2017 hatten die Geschwister 3600 Quadratmeter Land rund um den Standort erworben – im guten Glauben, dass sie dann darauf expandieren könnten. Dafür hatten sie den Baulandpreis zahlen müssen: fast 100 Euro pro Quadratmeter. Nach Westen sind diese Flächen durch die einst geplante, aber nie gebaute Erschließungsstraße mit Wendehammer begrenzt. Wenn der B-Plan Hildener Straße einfach aufgehoben worden wäre, hätten die Geschwister einen massiven finanziellen Schaden erlitten.

In den Nordwesten seines Grundstücks würde Lindemann gerne den Parkplatz verlegen, der jetzt südlich an die Verkaufsräume anschließt. Auf der gepachteten Fläche stellt er Neu- und Gebrauchtwagen aus. Die jetzige westlich an die Verkaufsräume anschließende Werkstatt wollte er im Süden des Areals neu bauen, um die freiwerdende Halle für die sichere Unterbringung der wertvolleren Fahrzeuge nutzen zu können. „Erst vor wenigen Tagen sind mir aus den Wohnmobilen Partikelfilter gestohlen worden“, berichtet er. Eine entsprechende Bauvoranfrage sei aber von der Stadt negativ beschieden worden, weil an dieser Stelle die Abfahrt zu der Unterführung der Bahngeleise ansetzen soll.

Noch ist die Zukunft des Autohauses ungewiss

Trotz der jetzt weitgehend gesicherten Erweiterungsfläche stelle er momentan Überlegungen an, wie es mit dem Betrieb dauerhaft weitergehen soll, sagt Lindemann. Sein erwachsener Sohn habe kein Interesse, das Geschäft fortzuführen. Im November 2021 sei er erstmals von einem Discounter angesprochen worden, der in Langenfeld expandieren wolle.

Ein Vorschlag war, das Autohaus abzureißen und einen Discounter-Markt zu errichten, wobei die Geschwister Eigentümer des Grund und Bodens bleiben würden, um dann das Gebäude zurückzukaufen und an den Discounter zu verpachten. „Das Unternehmen war auf die drohenden Versorgungsengpässe in Richrath aufmerksam geworden“, berichtet Lindemann. In dem Einzelhandelskonzept war der Standort des Edeka-Marktes als nicht zukunftsfähig dargestellt worden. Aus der Politik sei ihm aber signalisiert worden, dass man solche Versorgungsstandorte in der Ortsrandlage nicht befürworte.

Zudem haben die Geschwister erst vor drei Jahren 1,5 Millionen Euro in die Renovierung der Ausstellungsräume investiert.