Langenfeld baut Netz für Ladestationen aus

In fünf Jahren sollen in der Stadt dank diverser Anreize 1000 strombetriebene Autos fahren.

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Langenfeld. Die Stadtverantwortlichen setzen auf Elektromobilität. Getreu der von Bürgermeister Frank Schneider vor drei Jahren ausgerufenen Devise sollen bis 2022 in Langenfeld 1000 Elektro-Autos herumfahren. Während anderswo vielfach noch darüber diskutiert wird, was zuerst kommen soll — das Elektroauto oder die Ladeinfrastruktur — baut Langenfeld emsig seine Ladepunkte aus. „Wir wollen die Infrastruktur schaffen“, erklärt Schneider. „Bis Ende 2017, Anfang 2018 werden wir 33 Ladepunkte in Langenfeld haben.“ Nach Angaben des städtischen Klimaschutzmanagers Jens Hecker sind derzeit in der Stadt „knapp 100“ Elektroautos unterwegs, die sich dort neue Energie holen können.

Allein die Stadtwerke Langenfeld haben zwölf Ladepunkte, davon vier schnell-ladende Säulen. Zwei Ladepunkte gibt es bei der Bäckerei Schüren, zwei bei RWE. In der Parkpalette an der Turnerstraße wurden im fünften Geschoss zwei Wandboxen und zwei Steckdosen installiert. E-Autos, die dort geparkt werden, können sie gratisnutzen. Die Ladepunkte werden von Stadt und Stadtwerken unter einem eigenen Label installiert. „Zum Start dürfen die E-Auto-Fahrer hier kostenlos ihre Autos aufladen“, sagt Frank Schneider.

Nun wurden zusätzliche Ladestationen über ein Bundesprojekt beantragt — und genehmigt. „Wir haben den Zuschlag für zehn neue Ladepunkte bekommen“, sagt Stadtwerke-Chef Kersten Kerl. „40 Prozent der Kosten werden vom Bund finanziert.“ Damit Ladepunkte künftig nicht mehr übersehen werden, wurden witzige Schilder entworfen. Darauf ist etwa „Saftbar für Elektroautos“ oder „Wir erwarten dich mit Spannung“ zu lesen. Eine weitere Vergünstigung für Fahrer von E-Autos wurde nun bis zum Jahr 2019 verlängert — nämlich das kostenfreie Parken auf Langenfelds unbeschrankten Parkanlagen.

In Sachen Elektromobilität geht die Stadt bereits mit gutem Beispiel voran. „Die Stadt hat derzeit sechs E-Autos in Betrieb“, sagt der Bürgermeister. „Jedes weitere neue Auto wird ebenfalls ein E-Auto sein.“ Die Stadtwerke haben bereits seit 15 Jahren einen CO2-freien Fuhrpark. „Der Ausbau der Ladeinfrastruktur zählt zu unseren Aufgaben“, betont Kerl. Über viele Lademöglichkeiten freut sich Oliver Fromk, der seit vier Jahren ein E-Auto fährt. „E-Autofahrer haben ein anderes Tankverhalten als Fahrer von Benzinautos. Die vielen Ladepunkte geben einen starken Anreiz umzusteigen.“

Auch Pakete und Briefe werden künftig elektrisch ausgefahren. „Wir wollten ursprünglich acht Fahrzeuge einsetzen“, erzählt Peter Stoffels von der Deutschen Post, „die jetzige Planung liegt bei 28 Autos.“ Und obendrein, sagt Hecker, „macht E-Auto fahren enorm viel Spaß.“