Langenfeld: Die SGL ist wieder gut in Form
Die Finanzen sind geregelt, die neue Struktur etabliert und sportlich läuft es bei Langenfelds größtem Verein ohnehin rund.
Langenfeld. Zur Freude über die Entwicklung der Sportgemeinschaft Langenfeld in 2009 gab es auf der Jahreshauptversammlung zunächst keinen Anlass.
"2009 war das wohl schwerste Jahr seit ihrem Bestehen", stellte Präsident Helmut Hermanns fest. Die Ursache lag in einer Nachzahlung von Sozialbeiträgen in Höhe von rund einer Viertel Million Euro. Inzwischen ist der Fall abgehakt, der Verein hat alle seine Verpflichtungen erfüllt.
Das war auch für ein mittelständisches Unternehmen, welches die SGL mit ihren 44 Festangestellten, 38 Minijobs und einem Umsatz von inzwischen drei Millionen Euro ist, keine leichte Aufgabe. Allein für Zinsen, Tilgung und Pacht mussten im vergangenen Jahr 209.000 Euro aufgebracht werden.
Die Unterhaltungskosten, einschließlich Energie, schlugen mit 180.000 Euro zu Buche. Den größten Posten aber machten die Personalkosten aus, vor allem für das Bewegungszentrum mit 673.000 Euro.
Die Zahlen zeigen, dass es einer straffen Führung des größten Vereins der Stadt mit 9.145 Mitgliedern bedarf. Sie wurde mit der Neustrukturierung (hin zu einem Präsidium und einen hauptamtlichen Vorstand) erreicht. Karl-Heinz Bruser und Martin Bock, die den Vorstand bilden, wurde Anerkennung ausgesprochen, wie gut sie die Schwierigkeiten gemeistert haben.
Doch nicht nur das. Der Vorstand muss mit wesentlichen Änderungen im Kinder- und Jugendsportbetrieb fertig werden, die durch den offenen Ganztag der Grundschulen entstanden sind.
"Der Trainings- und Wettkampfbetrieb im Kinder- und Jugendbereich muss Einschränkungen hinnehmen, wenn der Schultag erst um 16.30 Uhr endet", sagte Bruser und fügte hinzu: "Kommt der Ganztag auch bei den weiterführenden Schulen, weiß ich noch nicht, wie es weitergehen soll."
Dabei wird der sportliche Teil des Grundschul-Ganztags am Nachmittag vor allem von der SGL organisiert. Die Folgen dieser Entwicklung machen sich bereits jetzt in leicht rückläufigen Zahlen der einzelnen Abteilungen im Kinder- und Jugendbereich bemerkbar.
Dennoch konnte die SGL auf ein höchst erfolgreiches Sportjahr zurückblicken. Die Handballer verpassten nur um einen Punkt den Oberliga-Aufstieg, die Basketballer belegten in dieser Klasse Platz zwei.
Die jungen Leichtathleten waren 17 Mal in den deutschen Bestenlisten bis Rang 30 vertreten, zwei Talente belegten sogar im 100-Meter-Sprint und Hochsprung den ersten Platz. In der Zahl von 26 Abteilungen spiegelt sich die ganze Vielfalt sportlicher Betätigung bei der SLG wider. Dem Kinder- und Jugendsport kommt mit 1.306 Aktiven ein besonders hoher Stellenwert zu.