Langenfeld: Einkaufsstadt - Jetzt sind die Kunden gefragt
Anfang nächster Woche starten vier Befragungen, die Anhaltspunkte für die weitere Entwicklung eines Einzelhandelskonzept geben sollen.
Langenfeld. 1500 Langenfelder bekommen jetzt Post von Bürgermeister Magnus Staehler. Dabei handelt es sich nicht um ein Knöllchen und erst recht nicht um ein "Empfehlungsschreiben" des wahlkämpfenden Christdemokraten für seinen etwaigen Nachfolger Frank Schneider.
Nein, Staehler wirbt dafür, dass die zufällig aus dem Melderegister ausgesuchten Bürger sich ein paar Minuten Zeit nehmen um gut 15Fragen zum Langenfelder Einzelhandel und ihren Einkaufsgewohnheiten zu beantworten.
Diese schriftliche Befragung ist eine von vier Umfragen, mit denen vom 15. bis 29. Juni Daten für ein neues Einzelhandelskonzepts gewonnen werden sollen.
Ab der nächsten Woche werden auch Kunden in Langenfelder Geschäften nach ihrem Wohnort und die Händler nach ihrem Sortiment und dem Angebot in Langenfeld gefragt.
Schließlich wird das von der Stadt mit der Untersuchung beauftragte Kölner Unternehmen "Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH" Passanten in den Fußgängerzonen der Nachbarstädte danach fragen, wie zufrieden sie mit der Einkaufsstadt Langenfeld sind.
Kurz nach der Eröffnung von Markthalle und Stadtgalerie hatte Anfang 2002 das Hamburger GfK Prisma Institut den Handel zuletzt unter die Lupe genommen (siehe Kasten).
"Seither hat es an der verkehrsberuhigten Hauptstraße und durch das Marktkarree einen weiteren Entwicklungsschub für unsere Innenstadt gegeben. Es ist Zeit abzufragen, wo wir heute stehen, und was es vielleicht noch zu tun gibt", sagt Citymanager Jan Christoph Zimmermann. Er hofft auf eine rege Beteiligung. "30 Prozent Rücklaufquote ist bei der schriftlichen Befragung das Ziel", sagt er.
Mitarbeiter des Planungsbüros sammeln schon seit Anfang Mai Informationen. Dabei ging es flächendeckend um eine Bestandsaufnahme.
"Demnach verfügen jetzt etwas mehr als 380 Einzelhändler über 100 000 Quadratmeter Ladenfläche, von denen etwa 55 000 Quadratmeter in der Innenstadt liegen", sagt Zimmermann. 2002 hatte GfK stadtweit 322 Einzelhändler und 38 000 Quadratmeter Verkaufsraum im Zentrum ausgemacht.
Zur Aktualisierung des Konzepts, das rund 50 000 Euro kostet, zwingt auch der NRW-Einzelhandelserlass. Demnach ist die Steuerung von Handel auf mehr als 800 Quadratmetern nur auf Basis einer festgelegten Produktliste möglich.
"Dafür müssen wir unsere zentrumsrelevanten Artikel und die zentralen Versorgungsbereiche definieren", hatte Stephan Anhalt, Referatsleiter Stadtplanung im Vorfeld gesagt.