Langenfeld: Galgenfrist für Grundschule
Martinus-Schule: Die Verwaltung stimmt der Duldung durch die Bezirksregierung zu. Im nächsten Jahr soll ein Schulverbund Abhilfe schaffen.
Langenfeld. Erneut war der Bürgersaal von Eltern der Martinus-Schule bis auf den letzten Platz besetzt, als der Schulausschuss am Dienstagabend tagte. Aber die Atmosphäre war sehr viel entspannter als bei der Sitzung vor genau zwei Monaten.
Damals hing das Schicksal der katholischen Grundschule im Ortskern Richrath am seidenen Faden, weil nicht genügend Kinder für das kommende Schuljahr angemeldet worden waren. An dieser Tatsache hat sich nichts geändert. Das intensive Bemühen der Elternschaft, der Schulgremien und des städtischen Schulamtes bei der Bezirksregierung um den Fortbestand der Schule aber hatte Erfolg, wie bereits vor einer Woche bekannt wurde (WZ berichtete).
Obwohl nur 17 i-Dötze statt der Mindestzahl von 18 für die kommende Eingangsklasse angemeldet wurden, darf sie gebildet werden. Allerdings mit der Einschränkung, dass es sich um eine einmalige Duldung und nicht um eine Dauergenehmigung handelt. "Sofern im nächsten Schuljahr die erforderliche Anmeldezahl erneut unterschritten wird, wird seitens der unteren Schulaufsicht die Bildung einer Eingangsklasse untersagt", heißt es in einer Stellungnahme des Langenfelder Schulreferats.
Die Zustimmung zu dieser Lösung war einhellig, wie in Stellungnahmen der fünf Fraktionen zum Ausdruck kam. CDU-Sprecherin Andrea Meybom hat jedoch erkannt, dass - wenn alle Möglichkeiten zur Sicherung der Schule ausgelotet werden - "die Bildung einer Verbundschule in Betracht gezogen werden muss." Das sieht auch die Verwaltung so.
Im Schulstandort Richrath-Mitte gibt es eine gesicherte Perspektive für jährlich drei Eingangsklassen. Für das Schuljahr 2010/11 wurden 59 Kinder an der Brüder-Grimm-Schule angemeldet, jedoch nur 17 für die Martinusschule.
Um diese Schule dauerhaft zu erhalten, soll geprüft werden, werden, ob die beiden Schulen in einen Grundschulverbund eingebracht werden. Er würde ermöglichen, dass an einem Teilstandort - also an Martinus am Zehntenweg - entsprechend des katholischen Bekenntnisses unterrichtet und erzogen wird.
Fachbereichsleiter Ulrich Moenen wies auf die für diesen Fall unübersehbaren Vorteile hin: eine größere Zahl von Lehrkräften und optimale Bedingungen für die Einrichtung einer Ganztagsschule. Ein solcher Verbund wäre ab dem Schuljahr 2011/12 möglich. Einstimmig wurde beschlossen, diese Möglichkeit mit allen Betroffenen der beiden Schulen zu prüfen und dem Ausschuss das Ergebnis in der Sitzung im Mai vorzulegen.