Langenfeld Hundefotografie Dieses Model ist ein Schnüffler
Langenfeld. · Der „Kleine Münsterländer“ Rolf liebt die Kamera – und Fotografin Katja Früh.
Rolf bringt Popcorn im Rex-Dienstagskino. Er kann Einkaufen und trägt Brötchen und Zeitungen, springt auf Befehl hoch, sagt „Danke“ oder rollt über den Boden. Rolf ist sieben Jahre alt, ein so genannter Kleiner Münsterländer und gehört Claudia Maus und ihrer Familie. Und Rolf lässt sich gern fotografieren, von Katja Früh, freie Autorin und Fotografin aus Langenfeld.
Sie kennt Rolf seit er zwölf Wochen alt ist. Kennengelernt hat sie ihn in der Druckerei der Familie Maus, der sie häufiger Druckaufträge vorbeibringt. „Sie ist so etwas wie die Patentante von Rolf“, berichtet Maus und findet es faszinierend, welch ein besonderes Verhältnis ihr Hund zu Katja Früh hat. „Wenn sie geht, ist er traurig und heult wie ein Wolf.“ Das sei bei dem Vorgängerhund schon so gewesen, obwohl die Hunde ganz unterschiedliche Temperamente hätten. „Bei mir als Frauchen passiert das so nicht“, sagt sie. Auch reagiere ihr Hund ganz anders auf ihre Befehle.
Katja Früh eine Hundeflüsterin? „Eher nicht“, sagt sie. Aber sie beschäftigt sich sehr intensiv mit Rolf. „Und der liebt einfach die Herausforderung“. Das sei bei vielen Hunden so. Sie bringt die Geduld auf, die Herrchen oder Frauchen in der Regel nicht haben. Deshalb ist Rolf auch ihr bevorzugtes Fotomotiv. Für das Buch „Willow – ein Außerirdischer in Langenfeld“ hat sie ihn in vielen verrückten Posen fotografiert. „Dabei ist es wichtig, dass der Hund auf mich fixiert ist und fürs Foto auf mich blickt“, sagt Früh.
Und das tut er – etwa mit der Popcorn-Tüte durchs Kino laufend oder fürs „Familien-Picknick-Foto“ zum 70. Geburtstag der Stadt Langenfeld im Freizeitpark. Da sitzt Rolf ganz brav mittendrin. Auch für einen Wanderführer Bergisches Land hat sie den Münsterländer schon zum Motiv gemacht. Schwierig werde es, wenn ein fremder Fotograf die Kamera auf den Vierbeiner richtet. Das funktioniere nur bedingt.
Katja Früh trainiert viel mit Rolf. „Ich habe ihm beigebracht, bei Regen unter den Tisch zu kriechen. Das macht er jetzt zuhause auch – allerdings ohne, dass ihn jemand dafür lobt.“ Bei Familie Maus hatte dieses Verhalten zunächst Verwirrung ausgelöst. Auch, dass der Hund nun Türen öffnen kann, ist nicht auf ungeteilte Freude gestoßen. „Jetzt müssen wir immer abschließen“, sagt Claudia Maus. In der Schauplatz GmbH, wo Früh arbeitet, ist Rolf übrigens auch sehr beliebt. Dort bringt er auf Wunsch dem Hausmeister auch schonmal eine Rolle Klebeband.