In Langenfeld Wie soziale Medien die Wahlentscheidung beeinflussen

Langenfeld · Im Februar findet die Bundestagswahl statt und in den sozialen Medien wird versucht, Menschen zu beeinflussen.

Likes und Lügen im Netz auf der Spur: Carolin und Kjell aus dem Jugendrat der Stadt mit Remy Rupik (Video-Creator) und Ingrid Graser (städtische Kinder -und Jugendbeteiligung).

Foto: Stadt Langenfeld/Stefan Pollmanns

(fbu) Der Papst in einer glänzend weißen Daunenjacke mit seinem päpstlichen Kruzifix um den Hals, Angela Merkel tanzt mit Barak Obama Salsa – diese Bilder können doch nicht der Wirklichkeit entsprechen? Solche täuschend echt wirkenden Foto-, Video- oder Sprachbeiträge sind mit künstlicher Intelligenz (KI) erstellt oder verändert und werden Deep Fakes genannt. Manche Manipulationen sind leicht zu entlarven, bei anderen fällt es schwerer. Durch Bots (abgeleitet vom englischen Wort robot – Roboter, in diesem Fall programmierte Roboter fürs Internet) werden Fake News gezielt in den sozialen Netzwerken verbreitet – die Grenzen zwischen Spaß und politischer Instrumentalisierung verschwimmen.

Aus diesem Grund haben die Kinder- und Jugendbeteiligung und die Volkshochschule (VHS) Langenfeld bereits in den vergangenen Monaten einen Schwerpunkt auf politische Jugendbildung und Demokratie-Förderung gelegt. Den weiterführenden Schulen in Langenfeld wurde ein zweistündiges Kurz-Seminar zum Thema „Likes und Lügen: Wie social media unsere Wahlentscheidung beeinflusst“ angeboten.

Die Inhalte dieses Workshops werden nun für alle Interessierten in Form von Kurzfilmen veröffentlicht und sind ab sofort auf dem YouTube Kanal „Stadt Langenfeld Rhld“ zu sehen. Auch auf dem städtischen Jugend-Instagram-Kanal @langenfeld4youth, dem Instagram-Kanal der vhs @vhslangenfeld, der facebook-Seiten der Stadt Langenfeld Rhld. und der VHS sowie weiteren Medien werden die Kurzfilme bis zur Bundestagswahl am 23. Februar veröffentlicht.

Auf diese Weise werden insbesondere Jugendliche, die zum ersten Mal wählen, dafür sensibilisiert, wie Social-Media-Formate durch die Art der Informationsverbreitung, der Rhetorik und der digitalen Handhabung funktionieren und die eigene Meinungsbildung beeinflussen können. Doch auch für alle weiteren Bürger sind die Beiträge von Interesse. Sie sollen auf die Gefahren politischer Manipulation aufmerksam werden und ein Gespür für Desinformation entwickeln, sodass sie anschließend Überprüfungsmethoden anwenden können. Hier wird die Wirkungsweise von Algorithmen/Liken und Swipen anhand praktischer Beispiele unter die Lupe genommen, aber auch Deep Fakes, mit künstlicher Intelligenz generierte Inhalte und die Verbreitung durch Bots.

Dies kann zur Prävention in Bezug auf Extremismus aller Art beitragen. Durch die Förderung der Medienkompetenz und die kritische Auseinandersetzung mit digitalen Inhalten wird das Bewusstsein für Demokratie und antidemokratische Tendenzen gestärkt.

(fbu)