Langenfeld: Keine Karibik in Langfort
Im Freizeitpark bleibt der Teich vorerst wie er ist. Anwohner waren gegen die Strandpläne vorgegangen.
Langenfeld. Karibik in Langenfeld - schon im August 2008 holte der ehemalige Bürgermeister Magnus Staehler entsprechende Pläne für den Freizeitpark Langfort aus der Tasche. Der in die Jahre gekommene Teichbereich der Parkanlage sollte saniert und mit einem Sandstrand aufgewertet werden. Damals ging der Verwaltungschef davon aus, dass ihn bereits 2009 ein sandiges Sommerlüftchen umwehen würde. Es folgte jedoch lediglich der Gegenwind der Anwohner.
Die enorme Ablehnung aus der Bürgerschaft sei der Grund gewesen, warum sich bis heute nichts getan habe, so Stadtbaurat Hans-Otto Weber. Einen Umbau sieht er jetzt frühestens für das kommende Jahr realisierbar. Bei einer Bürgerbeteiligung im Freizeitpark hatten etliche Anwohner ihrem Unmut Luft gemacht. Vor allem fürchteten sie die zusätzliche Lärmbelästigung. Zurzeit überarbeitet ein Architekturbüro das ursprüngliche Konzept. Das Ziel: eine "Harmonisierung der Interessen".
Weber tut sich dennoch schwer damit, das Ergebnis der Bürgerveranstaltung aus 2009 als repräsentativ zu bewerten. Es seien hauptsächlich Anwohner erschienen, die "eher zu den Älteren gehören". Die Jugend sei weitestgehend weggeblieben. Doch gerade die sollte das Projekt ja ansprechen. "Wir müssen im Freizeitpark allen Interessen gerecht werden", sagt Weber.
Die neue Variante des Umbaus sieht neben der Strand-Entspannungs-Zone mit Bewirtung durch das "Ey’s Cafe" auch einen Wasserspielplatz für Kinder und Sitzbänke für ältere Bürger vor. Zudem ist es Wunsch der Verwaltung, dass der westliche Teil der Fläche, der an Wohngrundstücke grenzt, durch die Planung entlastet wird. Weber: "Wege werden von den Häusern weg verlagert, eine Brücke von Osten nach Westen gestrichen."
Auch aus Kostengründen: Das Projekt soll die Eine-Millionen Euro-Grenze nicht überschreiten. Lediglich das Becken zu flicken, würde ungefähr die Hälfte kosten, so der Chef-Stadtplaner. Doch diese Variante solle erst greifen, wenn alle Stricke reißen. Sprich: Die Gewerbesteuer am Ende des Jahres rapide einbricht. "Aber ich will den Teufel ja nicht an die Wand malen", sagt Weber.
Sind die Entwürfe fertig, müssen sie in den Fachausschuss und werden von dort aus vermutlich wieder den Bürgern präsentiert. Mit den Erkenntnissen dieser Veranstaltung setzt sich dann abermals die Politik auseinander - kurzum: So schnell wird das nichts mit dem Cocktail im Strandkorb.
Dabei ist die Sanierung, die zusammen mit dem Umbau in einem Rutsch geplant ist, schon seit Jahren im Gespräch. Die ufernahe Bepflanzung der 27 Jahre alten Teichanlage hat die Abdichtung beschädigt. Täglich geht Wasser verloren. Dringenden Handlungsbedarf sieht die Stadt jedoch nicht. Weber: "Da ist ja keine Gefahr im Verzug oder die Umwelt gefährdet."