Langenfeld Kunstaktion für Gastronomie

Langenfeld. · Mit dem Verkauf von Kunstdrucken namhafter Künstler – auch aus Langenfeld – will die Aktion die Branche unterstützen, die gerade besonders stark leidet. Schwerpunktmäßig in Düsseldorf.

Künstler Maximilian Wiedemann (l.) mit seinem Kunstdruck „Stay Hungry“ in der Druckerei von Peter Backes.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

„Stay Hungry“ lautet der Titel der Druckgraphik von Maximilian Wiedemann. Sie zeigt einen verführerischen Kussmund als Bonbon. Mit der Arbeit beteiligt sich der 42-Jährige an der „Kunstfutter“-­Aktion zugunsten von der Corona-Pandemie betroffener Restaurants.

Der Künstler und Ex-Werbemann liebt es, um die Ecke zu denken, denn niemand soll in diesen Zeiten, in denen kein Schutzschirm die Vielfalt gastronomischer Kultur auffängt, hungrig bleiben, sondern vielmehr seine Lieblingslokale frequentieren. Darüber hinaus bedeutet „Stay Hungry“ aber auch, eine Sache mit Engagement weiter zu verfolgen. Diese Sache ist die Kunstfutter Aktion, die von dem Kreativ-Team der Düsseldorfer Werbeagentur FanFactory erdacht wurde.

„Nur weil es uns jetzt nicht so gut geht, so kann man doch solidarisch sein“, sagt Agenturinhaberin Jeannine Halene, die Maximilian Wiedemann bereits aus Kindergartenzeiten kennt und daher keine großen Überredungskünste aufwenden musste, damit er an der Aktion teilnimmt.

Als weitere Kunstschaffende sitzen Christophe-Emmanuel Bouchet, Adam Karamanlis sowie LAHS mit im Benefiz-Boot. Hinter dem Künstlernamen LAHS steckt der Langenfelder Lars Murach, der im vergangenen Jahr den Deutschen Karikaturen-Preis als bester Newcomer gewann.

Den Druck der Arbeiten realisiert die Langenfelder Druckerei Backes, die 1965 gegründet wurde und die Peter Backes in nunmehr dritter Generation führt. Seit vielen Jahren pflegen die Druck-Spezialisten mit der Düsseldorfer Werbeagentur eine positive Geschäftsbeziehung. „Von daher war es für uns selbstverständlich, dass wir uns nach unseren Möglichkeiten an der Corona-Benefiz-Aktion beteiligen und lediglich die Kosten für Material und Versand erstattet bekommen“, sagt Peter Backes.

Künstler signieren die Kunstdrucke für Käufer

Gedruckt wird einerseits eine edle Künstleredition im Format 68 x 48 Zentimeter als Vierfarb-Offset-Druck in einer limitierten Auflage von 25 bis 50 Exemplaren. Diese werden von den Künstlern nummeriert, datiert und signiert, und können über den Online-Shop (siehe Link) ab 299 Euro erworben werden. Günstiger sind die kleineren Formate, die von den kreativen Grafik-Köpfen von „­FanFactory“ erdacht wurden und als Digitaldrucke zum Preis von 49,90 Euro erhältlich sind.

Ganz offensichtlich will man hier auch der These von der Kunst als Lebensmittel Referenz erweisen. „Mir geht es maßgeblich darum, Kunst einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, und ich will nicht, dass sie wegen des Preises zu etwas Elitärem wird, sondern auch Menschen, die – überhaupt oder gerade in dieser Zeit – weniger Geld zur Verfügung haben, sich etwas Schönes fürs Auge gönnen können“, sagt Wiedemann. Für alle Beteiligten würde sich eine klare Win-Win-Situation ergeben.

Die Künstler könnten in einer Phase, die ihnen kaum Ausstellungsmöglichkeiten eröffnet, ihre Arbeiten präsentieren und so auf sich aufmerksam machen. Auch die Agentur und die Druckerei hätten die Möglichkeit über ihr Engagement bei der „Kunstfutter“-Aktion neue Kunden zu generieren und die Gastronomie darf auf Unterstützung hoffen. Ein Modell, das Schule machen könnte.