Langenfeld: Lückenloser Offener Ganztag
Als elfte und letzte noch fehlende Grundschule will die Schule an der Parkstraße ab August den Ganztagsbetrieb aufnehmen.
Langenfeld. Der letzte weiße Fleck auf der Karte der offenen Ganztagsschulen (Ogata) soll im August verschwinden. Als letzte der elf Grundschulen will die Wiescheider Ogata werden. 16 verbindliche Anmeldungen liegen bereits vor. Morgen berät der Schulausschuss (18 Uhr, Rathaus, Saal 187) den Antrag.
Der ländliche Charakter macht Wiescheid attraktiv für junge Familien. Für den Bau von weiteren gut 50 Einfamilienhäusern gibt es auf dem 3,7 Hektar großen Acker zwischen Schlieperstraße, Kirschbaum, Turm- und Parkstraße mitten im Dorf noch Platz. Mit ihren Eltern sollen dorthin schulpflichtige Kinder ziehen.
Das hofft Ingeborg Esters (47), seit einem Jahr Leiterin der städtischen Grundschule an der Parkstraße. Der einzigen Schule im östlichen Stadtteil fehlt es schon länger an Kindern. Derzeit gibt es nur eine erste Klasse, die 31 der 141 Schüler besuchen.
Auch die zweite Klasse hat keine Parallelklasse. Um weiter die optimale Lehrerbesetzung sicherzustellen, hatte die Stadt 2007 vorgeschlagen, die Grundschule im Verbund mit jener Am Brückentor zu führen. Doch das ließ sich nicht durchsetzen.
Wenn Esters jetzt Eltern potenzieller Schulneulinge zu Gast hat, wird ein anderes Problem angesprochen. "Kürzlich war eine Mutter bei mir, die ein Grundstück im neuen Baugebiet erworben hat, und die schon nach der Schule für ihre gerade zweijährige Tochter sucht", sagt Esters.
Als sie der Frau erklären musste, dass es in Wiescheid noch keinen Betreuung über 14 Uhr hinaus gibt, habe die Mutter erwidert: "Bei dem Preis für das Grundstück müssen mein Mann und ich schon beide arbeiten gehen, deshalb ist die Ogata für uns ein entscheidendes Kriterium."
Durch das fehlende Angebot würden der Schule jährlich mindestens drei Anmeldungen entgehen, schätzt Ingeborg Esters.
Für das nächste Schuljahr rechnet die Stadt mit einem sprunghaften Anstieg der Anmeldungen für die Ogata (siehe Kasten). "Nachdem das Betreuungsangebot in den Kindertagesstätten kontinuierlich erweitert wurde, schwappt nun die Welle in die Schulen über", meint Referatsleiterin Ute Piegeler.
Wenn sich das Angebot herumgesprochen habe, werde auch Wiescheid die eigentlich geforderte Gruppengröße von 25 Kindern rasch erreichen. Die Halbtagsbetreuung, die mit der Awo angeboten wird, nutzen derzeit rund 40 Kinder.
Baulich muss an der Parkstraße für die Ogata nichts getan werden. Neun Räume stehen für die sechs Klassen zur Verfügung, darunter ein großer Betreuungsraum mit Küchenzeile. Neben dem Partner Awo sollen künftig die Sportgemeinschaft Langenfeld, die Jugendkunstschule und Honorarkräfte wie eine Ernährungsberaterin und ein afrikanischer Trommler Kurse anbieten.