Langenfeld: Markt der etwas anderen Art

Zum vierten Mal fand der Kunst-Weihnachts-Markt im evangelischen Gemeindezentrum statt. Vier Stunden, in denen sich niemand der Stimmung entziehen kann.

Langenfeld. Glühwein aus weißem Bordeaux, Stern-Anis, Zimt und Orangensaft, dazu eine Tafel Bioschokolade mit Süßkartoffeln, Mocca und Rosmarin, angeboten von einem Weinhandel in Langenfeld. Das schmeckt. Es ist eine ungewöhnliche Mischung, aber der Markt in Reusrath ist ungewöhnlicher als herkömmliche Märkte in der Adventszeit. Zum vierten Mal findet der Kunst-Weihnachts-Markt im evangelischen Gemeindezentrum bereits statt, und er hat sein Publikum. Einige Händler sind neu an der Trompeter Straße. Kerstin Schlautmann aus Hilden stellt kreativen Schmuck aus, "Steine in Schwarz, Braun und Beige sind gefragt", sagt sie. Glas- und Holzperlen, Lava- und Perlmuttsteine sind in den Nachmittagsstunden längst verkauft. "Lange Ketten mögen die Käufer", hat Kerstin Schlautmann festgestellt.

Der Pastor hat die Adventskalender seiner Kinder mitgebracht

Von 12 bis 16 Uhr geht der Markt. "Kurz aber kräftig", befindet der evangelische Pastor Christof Bleckmann, der im Gottesdienst über verschlossene Menschen und offene Türen gepredigt hatte. "Wir öffnen heute wieder eine Tür", sagte der Theologe, der den Adventskalender seiner Kinder mit in den Gottesdienst genommen und dort symbolisch ein Türchen geöffnet hatte. Die Martin-Luther-Kirche ist nach einer Anregung der WZ tagsüber geöffnet. Zu einer Andacht, einem Gebet kann sich dort jeder in die Kirche setzen. Die bergisch-evangelische Kirche gehört zu den ältesten im Rheinland. Schon Fußgänger und Autofahrer aus Richtung Leichlingen bemerken durch das Kirchenfenster, dass im Inneren Licht ist. "Das ist der große, von innen beleuchtete Stern, der die Leute anziehen soll", sagt Christof Bleckmann. Die Gemeinde hat mit der offenen Kirche gute Erfahrungen gemacht. Zurück zum Markt: Zahlreiche Gäste begutachten das hochwertige Angebot der Händler. Marianne Schmeißer-Hoffmanns aus Langenfeld bietet Keramik und Kunst an. Bunte Vögel, Anhänger, alles ist wetterfest, kann in den Garten gestellt werden. "Nicht unbedingt weihnachtlich", sagt die Künstlerin. Was nicht abschreckt. Die Frauenhilfe hat Marmelade gekocht, Leonie Friese vom Eine-Welt-Laden der Johanneskirche bietet fair gehandelte Waren an, Heidrun Lechner, ebenfalls Johanneskirche, hat Kerzen gezogen und mit Gewürzen versetzt. Im 1250 Grad heißen Ofen hat sie zudem Porzellankunst gebrannt. Im neuen Jahr will sie Kurse anbieten. Helga Kohl freut sich. Die Langenfelder Karnevalsprinzessin vom Glühweinstand wird erkannt. Im neuen Jahr, wenn die Session richtig beginnt, wird sie viele Besucher des Kunstmarktes wiedersehen.