Langenfeld: Mehr als 500 Kinder besuchen die Ganztagsgrundschule

Schulausschuss: Neue Beitragssatzung soll Eltern mit geringem Einkommen noch stärker entlasten. Stadt zahlt mehr drauf.

Langenfeld. Die Friedrich-Fröbel-, Don-Bosco und Martinus-Schule starteten 2003/2004 als erste der elf Langenfelder Grundschulen in den Ganztagsbetrieb. 410Kinder nahmen im jetzt zu Ende gehenden Schuljahr an neun Schulen am Offenen Ganztag teil. Nach dem Motto "Fördern und Fordern" bietet der vom Start weg mehr als bloße Betreuung: Die Kinder können sich für zusätzliche sportliche oder kreative Angebote entscheiden oder sich helfen lassen, wenn es im regulären Unterricht hakt. Diesem Konzept schließt sich ab August auch noch die Brüder-Grimm-Schule an der Jahnstraße an.

"Mit den 37 Schülern, die dort angemeldet wurden, werden dann 509 von 2274Grundschülern den Offenen Ganztag besuchen", sagt Frank Kämpchen, der bei der Stadt für die Allgemeine Schulverwaltung zuständig ist. Was Eltern für dieses Angebot ab kommendem Schuljahr zu zahlen haben, darüber berät heute der Schulausschuss (18Uhr, Rathaus, Saal187). Die Verwaltung legt eine neue Beitragsstaffel vor, weil sich durch das ab 1.August gültige Kinderbildungsgesetz (Kibiz) auch die Rechtsgrundlage für den Elternanteil bei der Offenen Ganztagsschule verändert. Das bedeutet: Die Beitragssatzung soll der für die Langenfelder Kindertagesstätten bereits beschlossenen angeglichen werden. Kämpchen: "Für die durchschnittlich 25Stunden pro Woche, die ein Kind im Ganztag nutzt, soll annähernd so viel wie für die gleich lange Betreuung eines Zweijährigen in der Kita gezahlt werden."

Wie bei den Kindergartenbeiträgen sollen Familien mit geringem Einkommen künftig stärker entlastet werden. War die Teilnahme bisher bei einem Jahreseinkommen von bis zu 12271Euro gratis, so könnte dies jetzt bis 28000Euro der Fall sein. Wurden bei Einkünften von bis zu 24542 Euro bis dato 40Euro erhoben, so sollen es nun nur 20Euro bis 28000Euro Einkommen sein. Darüber hinaus steigern sich in 10000-Euro-Schritten die Beiträge bis zu einem Jahreseinkommen von 68000Euro um jeweils 20Euro monatlich. "Für Eltern, die noch mehr verdienen, soll der Höchstsatz bei 120Euro liegen", so Kämpchen. Der vom Land NRW zugelassene 150-Euro-Maximalsatz erscheint der Stadt im Vergleich zum jetzigen (100 Euro) als "zu heftiger Sprung".

Schon jetzt gibt es nicht wenige Eltern, die für das freiwillige Ganztagsangebot nichts zahlen. Die genaue Zahl nennt die Schulverwaltung nicht. Nur, dass im Schnitt 38Euro monatlich überwiesen würden. Kämpchen: "210000Euro haben wir in diesem Schuljahr an Beiträgen erhalten. 247000Euro kamen an Landeszuweisung dazu. Die Ausgaben lagen aber - vor allem für Personal - bei 759000Euro."

Bei 100 Ganztagsschülern mehr und der neuen Beitragsstaffel rechnet er damit, künftig mit etwa 455000jährlich noch mehr drauf zu zahlen. Eine Summe, die auf dem Weg zur familienfreundlichen Stadt bewusst in Kauf genommen wird.