Langenfeld/Monheim Wilder Müll bleibt weiterhin ein Problem

Langenfeld/Monheim. · Langenfelder und Monheimer ärgern sich zunehmend über achtlos weggeworfenen Müll. Die städtischen Mitarbeiter versuchen dennoch, dem Unrat Herr zu werden.

Freiwillige Helfer sind immer wieder bei der Beseitigung von Müll in den Städten im Kreis Mettmann gefragt. Dieses Foto zeigt engagierte Freiwillige beim Dreck-weg-Tag 2019 des Bürgervereins Langfort.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Ob Hundekot am Wegesrand, achtlos weggeworfene Zigarettenkippen auf dem Bürgersteig oder Kaffeebecher und Plastiktüten im Gebüsch – Schmutz und Abfälle begegnen dem Spaziergänger im öffentlichen Raum immer wieder und sorgen oft für Ärger. „Es ist traurig, wie dreckig bei Regen der obere Teil vor dem Langenfelder Kulturzentrum aussieht. Ebenso die Durchfahrt von der Ganspohler Straße aus. Und niemandem kümmert es, oder?“, kritisiert zum Beispiel Hartmut Breer.

Ein weiterer Bürger beklagt die Hinterlassenschaften von Vierbeinern und das Verhalten ihrer Herrchen: „Seitens der Stadtverwaltung werden reichlich Hilfen für Hundehalter angeboten; Tütenspender und Abfallbehälter sind in der Regel ausreichend vorhanden“, stellt Hubert Müller fest. „Um so unverständlicher und aus meiner persönlichen Sicht absolut nicht vertretbar ist es, den Kot einfach der Allgemeinheit zu hinterlassen.“

Bürger bezeichnet Monheim
nach Silvester als „Saustall“

Hubert Müller hat ein kaputtes Hundekot-Schild fotografiert.

Foto: RP/Hubert Müller

Auch manchen Monheimern ist Dreck im öffentlichen Raum ein Dorn im Auge. Einer, der nicht genannt werden, nennt die Stadt einen „Saustall“, jedenfalls fallweise, etwa nach der Silvesterböllerei oder vor Sperrmüllabfuhren im Berliner Viertel.

Und wie beurteilen die zuständigen Mitarbeiter der städtischen Betriebshöfe die Lage? Bastian Steinbacher, Leiter der Straßenreinigung in Langenfeld, sieht keine Dauerproblempunkte: „Wir reagieren zeitnah auf stärkere Verschmutzung an besonderen Stellen.“ Die Reinigungsplanung – sei es Entleerung der Parpierkörbe, Umfeldreinigung oder manuelle Reinigung – richte sich danach, wie stark Straßen oder Plätze genutzt würden. „Zum Beispiel wird im Bereich der Innenstadt eine tägliche manuelle Reinigung an sieben Tagen in der Woche ausgeführt, weil dies dort notwendig ist“, sagt Steinbacher. Am Morgen nach warmen Sommernächten oder nach Veranstaltungen könne es aber trotzdem vorkommen, dass mal ein Mülleimer „überquillt“. „Der ist dann aber um acht Uhr morgens schon wieder geleert, und auch um den Abfallbehälter herum wird gereinigt.“

Die Technik der Kehrmaschinen wurde verbessert.

Foto: RP/Betriebshof Stadt Langenfeld

Bei der maschinellen Säuberung sei das anders: „Langenfelds Straßen sind in sogenannte Stadt- und Bürgerstraßen eingestuft“, erklärt Steinbacher. Die Reinigung der Geh- und Stichwege sei komplett den Eigentümern der angrenzenden Grundstücke übertragen. Die sogenannten Stadtstraßen würden durch Kehrmaschinen des Betriebshofs gesäubert. Für jeden Wochentag gebe es für die Kehrmaschinen Tourenpläne. Der Rhythmus, in dem Straßen vom Dreck und Abfällen, ob am Boden oder im Papierkorb, befreit werden, sei unterschiedlich: „Zum Beispiel werden die Hauptstraße und der Marktplatz täglich manuell und maschinell gereinigt, die Langforter Straße aber beispielsweise nur einmal wöchentlich.“

Zu den besonderen Unannehmlichkeiten zählt Manfred Hein von der Monheimer Stadtverwaltung nicht nur die gedankenlose Müllentsorgung einiger Bürger: „Problemstellen sind überall dort, wo die Kehrmaschine von parkenden Fahrzeugen in ihrer Arbeit gehindert wird.“ Für Steinbacher wiederum besteht die Stadtreinigung in der „Herausforderung, mit begrenzten Ressourcen das maximal Mögliche zu erreichen.“ Ein 100-prozentig sauberer Gesamtzustand sei kaum drin. Somit gebe es leider auch immer mal einen Bereich, der zwischen der letzten und der nächsten Reinigung etwas unsauber aussehe, betont der Langenfelder Betriebshofchef.

Die Kehrmaschinen haben
eine bessere Ausstattung

Verbessert habe sich über die Jahre aber die technische Ausstattung: Beispielsweise hätten die Kehrmaschinen eine bessere Leistung als früher, und die Papierkorbentleerung erfolge mit einem kleinen Pressmüllwagen. Auch die Aufklärung in Schulen durch den Abfallberater oder auffällige beklebte Mülleimer inklusive Fußspur zeigten ihre Wirkung, erklärt er. Ähnliche Fortschritte sieht man auch in der Nachbarstadt: „Durch erhöhten Reinigungsaufwand bei den städtischen Betrieben wurde der Reinigungszustand der Straßen im Stadtgebiet verbessert“, heißt es aus dem Monheimer Rathaus.

Und neben vielen Beschwerden über Schmutz im öffentlichen Raum gibt es auch Lob für die Anstrengungen, selbigen loszuwerden – so etwa von dem Langenfelder Videofilmer Wolfgang Roßmann, der mit seiner Kamera häufig unterwegs ist in der Stadt. Roßmann freut sich über die Beseitigung einer hohen Hecke am Berliner Platz: „Diese Randbepflanzung wurde immer wieder von lieben Mitbürgern mit Abfall verunreinigt.“ Dadurch habe man Ratten eine „wahre Futterstelle“ geboten. „Doch damit“, so schreibt der Bürger, „ist jetzt ganz sicher Schluss.“