NRW Städte setzen bei Problem mit Lehrständen auf Landeshilfe

Langenfeld/Monheim · Langenfeld erhält 425.000 Euro aus dem NRW-Innenstadtfonds. Mit dem Geld können nicht kommerzielle Mieter von Ladenlokalen unterstützt werden. Der klare Fokus liegt – wie auch in Monheim – aber weiter auf dem Einzelhandel.

Fördermittel sollen helfen, die Hauptstraße in Langenfeld zu beleben, erläutert der Citymanager Jan Christoph Zimmermann.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Der Sommer steht bevor, und Lockerungen kündigen sich an. Doch in die zarte Aufbruchstimmung mischen sich oft auch bange Fragen: Welcher von den lange geschlossenen Läden wird überhaupt wieder öffnen? Wie lange wird sich manches Geschäft halten können? Schließlich hing für den stationären Handel deutschlandweit schon vor der Pandemie nicht gerade der Himmel voller Geigen.

Eine genaue Prognose, ob und in welchem Maße Betriebe die Lockdown-Phasen erfolgreich überwinden, könne er nicht geben, sagt Langenfelds Citymanager Jan Christoph Zimmermann, betont aber zugleich: „Aktuell ist bislang, rund um die Langenfelder Innenstadt, kaum stärkerer Leerstand als vor der Pandemie zu verzeichnen.“ In frei gewordene Ladenlokale zögen immer wieder andere gewerbliche Nutzer ein.

Für mehr als 90 Millionen Euro entsteht in Monheim  eine neue Mitte. Auch das Monheimer Tor  (rechts) wird umgebaut.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Kürzlich hat ein Donutladen
an der Hauptstraße eröffnet

Als Beispiele für neue Mieter erwähnt er den kürzlich eröffneten Donutladen oder die Reinigung an der Hauptstraße. Am Standort umgezogen seien wiederum eine Fahrschule, ein ambulanter Pflegedienst sowie ein Bastel- und Kreativgeschäft. Dass Handel auf Handel folgt – nebst Gastronomie und Dienstleistungen – bleibt auch für die Zukunft das Ziel der Stadtverwaltung. „Wir stehen im Austausch mit den Vermietern, nutzen auch unsere Kontakte als Vermittler, zum Beispiel dort, wo wir Angebotslücken ausgemacht haben“, skizziert Zimmermann die Aktivitäten des Citymanagements.

Doch was, wenn es eben nicht mehr möglich ist, einen neuen gewerblichen Mieter zu finden? Wenn der Online-Handel immer mehr Geschäftsinhaber in die Knie zwingt oder der Druck steigt, in günstiger Lage Wohnraum anzubieten? Punktuell habe der Stadtrat Bebauungspläne für einzelne Neubauvorhaben schon so verändert, dass keine Pflicht für eine gewerbliche Nutzung des Erdgeschosses bestehe, erklärt Zimmermann. Aber Bedarf gibt es natürlich auch an anderer Stelle: Die Künstlergruppe „Falter“ ist zum Beispiel inzwischen ins Marktkarree eingezogen. Private Tagespflegen und Kitas haben in den Stadtteilen bereits Ladenlokale bezogen, auch Hilfsorganisationen wie die Malteser nutzen frühere Geschäfte.

Selbst angemietet und vergeben habe die Stadt bisher aber keine Ladenflächen, sagt Zimmermann. Das soll sich allerdings in Zukunft ändern, da Langenfeld durch Landesmittel nun auch Mieten für Neuansiedlungen gezielt fördern kann: Denn aus dem NRW-„Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ bekommt die Stadt rund 425 000 Euro für die nächsten drei Jahre. Mit dem Eigenanteil wächst dieser Betrag auf 472 000 Euro. Im Hinblick auf konkrete Projekte hält man sich aber noch bedeckt. Auch ein Einzelhandelskonzept ist in Planung.

Viel Geld nimmt einmal mehr Monheim in die Hand: Städtische Tochtergesellschaften haben bekanntlich Monheimer Tor und Rathauscenter gekauft, um ihre „Neue Mitte“ zu gestalten. Die Umbaumaßnahme lässt man sich über 90 Millionen Euro kosten. Größere, modernere Ladenflächen und einen „optimierten Mietermix“ aus Handel, Gastronomie und Dienstleistungen gehören zu den erklärten Zielen des Projekts. Die Baumberger Einkaufszentrum GmbH, ebenfalls Stadttochter, hat die Baumberger Holzwegpassage bereits „revitalisiert“, wie man es in der Verwaltung nennt. Dass Monheim weiterhin gezielt auf Einzelhandel in den Ladenlokalen setzt, erklärt die Stadt folgendermaßen: Während andere Städte bereits in der Vergangenheit viel Einzelhandel gehabt hätten und nun im Wandel stünden, komme Monheim gewissermaßen aus der Gegenrichtung. Man könne also „aufrüsten“ und neue Geschäfte ansiedeln.