Langenfeld Bayer-Campus Figge: Schutz der Wasserqualität hat oberste Priorität

Langenfeld /Monheim · Grünen in Monheim beklagen potenzielle Gefährdung der Trinkwasserqualität durch Bayer-Campus und Nachteile für die Umwelt.

Der Bayer Campus soll auf den Kornfeldern rechts entstehen.

Der Bayer Campus soll auf den Kornfeldern rechts entstehen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Ihr Entsetzen angesichts der Pläne für eine 14 Fußballfelder umfassende Sportanlage von Bayer 04 im Wasserschutzgebiet am Laacher Hof äußerte Sabine Lorenz (Grüne) kürzlich im Planungsausschuss der Stadt Monheim. Sie monierte, dass der Bürgermeister der Stadt Monheim dem Vorhaben offenbar seinen Segen erteilt habe, ohne dass es je im Rat besprochen worden sei. „Es gefährdet die Trinkwasserversorgung“, sagte sie. Und durch die großflächige Versiegelung gehe einmal mehr Ackerland verloren. Auch die mit einem regionalen Grünzug eigentlich zu erhaltende Kaltluftschneise werde beeinträchtigt. Für die Monheimer Bürger belieben nur „massive Einschränkungen und Nachteile“, konstatierte sie. „Was haben die Bürger von dem Projekt?“ wollte sie wissen.

Ihre Vorrede sei unbegründet, widersprach Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto). Auch wenn Frank Schneider, der Langenfelder Bürgermeister, gerade „den Wutbürger“ spiele. Das Projekt bringe keine Einschränkungen der Trinkwasserqualität mit sich, behauptete er. Im Gegenteil, werde sich die Qualität verbessern, weil durch die bisher stattfindende Landwirtschaft ja potenziell Nitrate und Pflanzenschutzmittel in den Boden eingebracht worden seien. Eine Vorprüfung habe ergeben, dass das Vorhaben in „wasserrechtlicher und planungsrechtlicher Hinsicht möglich“ sei. Auf dieser Grundlage werde man in den nächsten Monaten in das formelle Verfahren einsteigen. Die Stadt Monheim werde das entsprechende B-Planverfahren durchführen, das dann auch alle nötigen Gutachten zum Umwelt- und Artenschutz, zum Gewässerschutz enthalte.

Sabine Lorenz hakte nach: Sie beklagte, dass ihre Frage nach dem Nutzen für die Bürger unbeantwortet blieb. An den Aussagen zur Wasserqualität bestünden begründete Zweifel, immerhin müssten auch die Rasenflächen gedüngt werden. Erst wenn sie sich mit allen Unterlagen zu dem Vorhaben auseinandergesetzt habe, könne sie darüber sachlich befinden, belehrte sie daraufhin der Bürgermeister.

Zur Erinnerung: Die Bezirksregierung hat das Vorhaben vor zwei Jahren als unvereinbar mit der Landesplanung abgelehnt. An dem Umstand, dass sich der Standort im Außenbereich – ohne Anbindung an einen Siedlungsbereich –, befindet, hat sich nichts geändert.

Für Stefan Figge, Geschäftsführer des Verbandswasserwerks, sind die wasserrechtlichen Fragen noch nicht abschließend geklärt. Bei dem Treffen am 26. August bei der Bezirksregierung Düsseldorf habe das Verbandswasserwerk, wie andere Beteiligte auch, Fragen und Bedenken zum Vorhaben äußern können, die im Nachgang Bayer 04 zur Verfügung gestellt wurden. Dazu haben das VWW in Zusammenarbeit mit dem IWW Zentrum Wasser einen entsprechenden Fragenkatalog erstellt. „Diese Fragen gilt es nun von Bayer 04 Leverkusen gründlich zu beantworten. Entscheidend für uns ist, wie die Wasserqualität und -quantität durch das angedachte Bauvorhaben beeinflusst werden können“, so Figge.

Als Wasserversorger von mehr als 100 000 Menschen in den Städten Langenfeld und Monheim habe der Schutz der Wasserqualität in allen Entscheidungen des Unternehmens oberste Priorität. „Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, daher gilt es, jede mögliche Gefahr für die zukünftige Wasserversorgung in Langenfeld und Monheim auszuschließen.“

Bisher habe man noch keine Antworten von Bayer 04 Leverkusen auf die Fragen erhalten.