Langenfeld/Monheim: Wartung der Wanderwege
Ehrenamtler sorgen dafür, dass die Routen-Zeichen in der Region nicht verblassen. 123 Kilometer Wanderwege müssen gewartet werden.
Langenfeld/Monheim. An der Eiche trennen sich die Wege. Der Posthornweg um Langenfeld zweigt nach links Richtung Schloss Laach ab, geradeaus, zur Opladener Straße, weist ein aufgemaltes "A4" die Richtung. Es sind die Wanderzeichen an Bäumen, Zäunen und Pfählen, die Spaziergängern helfen, ohne Karte oder ausgestreute Brotkrumen an ihr Ziel zu kommen - auch wenn sie ortsfremd sind.
Für die problemlose Orientierung sorgen Heinz Rund und Günter Jehle. Die Rentner sind mit Pinsel, Farbe und Werkzeugkasten unterwegs. Rund um Langenfeld und Monheim markieren sie Wanderrouten für den Sauerländischen Gebirgsverein (SGV). So steht ein weißes X für einen Fernweg, ein "M" im Kreis für den Monheimer Rundweg.
Die Fahrräder der beiden Wegewarte sind ausgeklügelt voll bepackt. Jehle hat einen großen Alukoffer auf dem Gepäckträger. Die offiziellen Wanderzeichen sind darin - als Schablonen zum Ausmalen und als Aufkleber auf Folie. Pinsel stecken sortiert in Fächern. Werkzeug von Hammer und Astschere bis zur Schraubglaszange sind dabei.
"Die Zange habe ich aus der Küche geklaut", gibt Jehle zu. Angebrochene Farbgläser verkleben halt leicht. Im Korb hat der Langenfelder seinen Farbvorrat, zusammen mit ein paar Blechstreifen. Und quer über die Lenkstange ist eine große Klebstoff-Auspresspistole angeschnallt.
Wegezeichen aufzukleben ist Stand der Technik beim SGV. Früher wurde auf Bäume und Pfosten ein schwarzer Spiegel gemalt, auf dem später mit Schablonen das weiße Zeichen angebracht wurde. Nur einen Ortstermin brauchen Rund und Jehle für die mit Folien beklebten Blechstreifen. "Das sieht viel schicker aus als die alten Zeichen", freut sich Rund.
Die 123 Kilometer Wanderwege ihrer Abteilung kennen Rund und Jehle auswendig. Für die Wegezeichnung versetzen sich die Zeichenprofis dennoch in die Sichtweise von ortsunkundigen Besuchern. Eindeutig und leicht erkennbar soll der Weg zu finden sein. Und für die, die nach dem Abzweig doch etwas unsicher werden, gibt es rund 50 Meter später noch das "Aha-Zeichen":
Das Symbol des Weges wird auf gerader Strecke wiederholt, bestätigt, dass man richtig ist. Nur, wer radelt, hat es etwas schwerer: "Mit dem Fahrrad ist man viel schneller. Da kann man Zeichen übersehen", so Bernd Sondermann, Vorsitzender der Abteilung.
Für die Wegewarte gibt es immer Arbeit. Die Zeichen werden von Unbekannten abgerissen, überpinselt oder mit bunten Aufklebern überklebt. Wege werden durch Baumaßnahmen versperrt, Umleitungen müssen eingerichtet werden.
Alle Änderungen stimmen Jehle und Rund mit dem Bezirkswegewart des SGV ab, der überörtlich koordiniert und Einträge in die Wanderkarten veranlasst. Denn wer eine Karte hat, soll den Weg ja auch finden.