Langenfeld: Nein zur Expo – aber dabei
Gewerbeimmobilien: Die Stadt ist nur mit zwei Beobachtern bei der Messe in München vertreten.
<strong>Langenfeld. Zum sechsten Mal wollen der Kreis Mettmann und mit ihm neun Städte vom 8. bis 10. Oktober auf der internationalen Gewerbe-Immobilien-Messe Expo Real Investoren für sich interessieren. Allein Langenfeld ist zum dritten Mal in Folge in München nicht mit dabei. Allerdings nur, was die Kosten von bis zu 200 000 Euro für den bis dato aufwändigsten Gemeinschaftsauftritt angeht. Denn "Beobachter" werden am Montag schon von Langenfeld nach Bayern geschickt. Chef-Stadtplaner Hans-Otto Weber und Ulrich Beul, Leiter der Wirtschaftsförderung, sollen sich dort umsehen. "Uns interessiert, wie sich andere Städte regional aufstellen. Wir sind weiter der Auffassung, dass die Städte des Kreises Mettmann sich als gleichberechtigte Partner im Verbund mit Düsseldorf und Neuss besser und erfolgreicher darstellen könnten", sagt Beul. Er gibt damit die offizielle Linie wieder. Doch insgeheim dürfte die Langenfelder neben der Kontaktpflege schon der neue Stand der Kreisfamilie interessieren. "Die haben ja einiges verändert", räumte jüngst selbst Bürgermeister Magnus Staehler ein. Der Stand ist mit knapp 100 Qudratmetern Fläche, verteilt auf zwei Etagen, größer denn je und soll zudem mit einem magischen Wasserfall die Besucher fesseln. Ob das reicht, um Langenfeld wieder ins gemeinsame Boot zu holen, bleibt abzuwarten. Bis dahin gilt im Süden des Kreises Mettmann weiter die Devise: Niemand wirbt für uns besser als wir selbst. 5500 neue Arbeitsplätze in zehn Jahren sind ein deutlicher Beleg für die Richtigkeit dieser These. Das über 60 000 Euro teure Riesen-Banner "Steuerparadies Langenfeld - ein Platz für gute Geschäfte" ist ein weiteres Beispiel dafür. Einen Monat lang wurden damit am Silag-Gebäude neben der A 3 die bis 2009 auf das niedrigste Niveau in NRW sinkenden Gewerbesteuersätze beworben. Bei der Wirtschaftsförderung hagelte es daraufhin Anfragen von Investoren. Die Ansiedlung einer Firma mit mehreren hundert Beschäftigten, wie sie sich für Magnus Staehler schon abzeichnete, lässt allerdings noch auf sich warten.
"Man muss einen langen Atem haben"
"Man muss einen langen Atem haben", weiß Ulrich Beul. Ob zu vermietende Immobilie, wie die 5500 Quadratmter Bürofläche des zweiten und vorletzten Bauabschnitts im Business-Park Katzberg, oder Freifläche für den Neubau, zum Beispiel die 3,3 Hektar zu vergebene Fläche im Gewerbepark Galkhausen, wie für den Privatmann so gelte für Unternehmen: "Es muss passen", sagt der Wirtschaftsförderer. Gerade bei Konzernen hätten viele ein Wörtchen mitzureden.
Drei Auftritte Langenfeld stellte sich bis 2004 dreimal am Stand des Kreises Mettmann auf der Gewerbe-Immobilien-Messe Expo Real in München vor.
Der Ausstieg 2005 zog die Stadt ihre Beteiligung und damit zuletzt 86 000 Euro an Sponsorengeldern zurück. Der Kreis allein sei zu klein, um im Konzert der Regionen wahrgenommen zu werden, argumentierte seinerzeit Bürgermeister Magnus Staehler. Er plädiert bis heute für den gemeinsamen Auftritt der Region Düsseldorf mit dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Mettmann.