Langenfeld Beim Orgelkonzert wird für die Erdbebenopfer gesammelt
Langenfeld · Kantor Matthias Krella verspricht ein Benefizkonzert der besonderen Art, wenn am Sonntag die Orgel in der St. Josef-Kirche zur Höchstform aufläuft. Die Gemeinde sammelt Spenden für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien.
Einen Hörgenuss der besonderen Art bieten am Sonntagnachmittag die Profi-Musiker von vier Langenfelder Kirchen: Esther Kim, Ulrike Schön, Peter Gierling und Matthias Krella. Sie laden zum Gemeinschaftskonzert in die Kirche St. Josef ein. Dieses beginnt um 17 Uhr und ist kostenfrei.
Die Veranstalter setzen aber auf die Großzügigkeit der Langenfelder, von denen sie Spenden für die Erbebenopfer in der Türkei und Syrien erhoffen. „Das Erdbeben ist ein wenig aus den Medien verdrängt worden, aber das Leid ist ja nach wie vor da“, sagt Krella. Aus diesem Grunde habe er die Kollegen angesprochen. „Und wenn Matthias ruft, sind wir zur Stelle“, sagt Peter Gierling schmunzelnd.
Wer Matthias Krella kennt, weiß, dass das einstündige Orgel-Konzert in der St.-Josef-Kirche mit Sicherheit nicht dazu angetan ist, die Zuhörer schon einmal auf einen schläfrigen Abend auf dem Sofa vorzubereiten. Denn neben dem liturgischen Einsatz des Instruments gibt es durchaus auch interessante weltliche Kompositionen.
Es wird ein buntes, mitreißendes Musik-Programm geben, das von Bach und Buxtehude über Mendelssohn Bartholdy bis zu zeitgenössischer Orgelliteratur von Hans André Stamm führt. Letzterer ist ein noch lebender Leverkusener Orgel-Virtuose, dessen temporeiche Kompositionen überraschen. Ebenso wird der Komponist Petr Eben, den die Kirchenmusiker sich für das Benefizkonzert ausgesucht haben, und sein sehr modernes und freies „Finale aus der Sonntagsmusik“ die Zuhörer in eine andere und ungewöhnliche Welt der Orgelmusik versetzen. Für Esther Kim ist indes Bach auf der Orgel immer noch der größte Genuss.
„Wir werden viele Stile streifen“, verspricht Krella. „Für den Schluss haben wir uns für die Gäste noch eine Überraschung ausgedacht, die auf keinen Fall verraten wird“, sagt er. „Wir haben eine sehr schöne Orgel hier an St. Josef, die größte in Langenfeld“, sagt Gierling. „Und die Akustik in der Kirche ist toll.“ Den Spieltisch wolle man extra vor den Altar stellen, damit die Zuhörer das virtuose Spiel der Musiker auch gut nachverfolgen könnten, sagen die Musiker. Sie loben das Instrument ganz besonders, weil sie besonders viele Möglichkeiten der Farbgebung biete, viel mehr als ein Klavier, sagt Krella. „Das macht sie für die Zuhörer sehr interessant.“
Das Benefizkonzert am 12. März in der Erlöserkirche in der Hardt hat immerhin über 1200 Euro eingebracht, sagt Kantorin Esther Kim stolz. In diesem Fall handelte es sich um ein Konzert-Duo mit Orgel und Flöte. Krella hofft, dass nach dem Sonntagsspaziergang möglichst viele Langenfelder auch den Weg in die St.-Josef-Kirche finden und eine kurze Weile innehalten, um den für viele vielleicht ungewöhnlichen Klängen zu lauschen.
Die Orgelmusik habe in letzter Zeit an Popularität gewonnen, meinen die Veranstalter. Konzerte im Kölner Dom, Ratingen und Düsseldorf seien immer sehr gut besucht. Und auch die Orgelwoche in Langenfeld, die 2024 wieder stattfindet, habe für reine Orgelkonzerte immer viele Interessenten angezogen, so Krella. Nun hoffen die vier, die sich mit Auswahl und Interpretation immer sehr viel Mühe geben, auch am Sonntag auf eine gute Resonanz, wenn sie für die Erdbebenopfer spielen.