Langenfeld: Realschulen aus einem Guss
Der Schulausschuss hat beschlossen, dass Kopernikus- und Gutenberg-Schule zukünftig pro Jahr immer drei Klassen haben müssen. Die Schulen begrüßen das.
Langenfeld. In den Sommerferien stand die Kopernikus-Realschule vor einem Problem: Während die Johan-Gutenberg-Schule nur zwei neue fünfte Klassen bilden konnte, musste die Kopernikusschule aufgrund der hohen Anmeldezahl vier anstatt der üblichen drei Klassen bilden. Rein vom Personal her war die Mehrbelastung zu stemmen, doch es gab schlichtweg zu wenig Klassenräume. So musste der Musikraum kurzerhand in einen "normalen" Klassenraum umfunktioniert werden.
Damit das zukünftig nicht noch einmal passiert, hat der Schulausschuss nun die Zügigkeit für die beiden Langenfelder Realschulen auf jeweils drei Klassen pro Jahrgang festgelegt. "Die generellen Zahlen sind seit langem konstant, aber die Schüler verteilen sich jedes Jahr unterschiedlich auf die beiden Realschulen. Wir wollen aber Kontinuität in die Schulen bringen", begründet Schuldezernent Ulrich Moenen den Vorstoß. So sei es in Zukunft ausgeschlossen, dass eine Schule für einen bestimmten Jahrgang Übergangslösungen finden oder gar anbauen müsse, im nächsten Jahr aber dann zu wenige Schüler hat und die Räume leerstehen.
Agathe Bachmann, kommissarische Leiterin der KopernikusSchule, begrüßt die Entscheidung des Ausschusses: "Wir standen zwar nicht jedes Jahr vor diesem Problem, aber nun sind die Fronten wenigstens geklärt. Auch wir haben kein Interesse an einem Ungleichgewicht zwischen den Schulen." So habe das Konzept nicht nur wirtschaftlich Sinn, nun hätten die Schulleitungen auch mehr Planungssicherheit was Räume und Lehrerschaft angeht.
Überbewerten wollte Bachmann die Neuregelung aber nicht. Ein anderes Problem ist derzeit gravierender: Immer weniger Realschüler wechseln nach dem Abschluss direkt ins Berufsleben, sondern versuchen sich auf Berufskollegs oder an Gymnasien. "Dabei bereitet die Realschule ihre Schüler auf den Arbeitsmarkt und nicht auf die weiterführenden Schulen vor", sagt Bachmann, die den Grund dafür bei den Schülern selbst, aber vor allem bei den Eltern sieht.
Denen reiche ein Realschulabschluss oft nicht mehr für ihre Kinder, obwohl man sich laut Bachmann "mit einem guten Abschluss immer noch mit Chancen zum Beispiel bei einer Bank bewerben kann, vom Handwerk ganz zu schweigen. Und auch da gibt es gute Aufstiegsmöglichkeiten."