Monheim: Da waren’s plötzlich vier
Nach dem Scheitern des ursprünglichen Plans stellt die Verwaltung nun mehrere neue Alternativen vor. Am Donnerstag sind sie Thema in der Ratssitzung.
Monheim. Die unendliche Geschichte um das Sportstättenkonzept geht in ihre nächste Runde. Nachdem die ursprüngliche Idee, den neuen Sportplatz auf Kirchengrund zu bauen, am Veto des Diözesan-Verwaltungsrats des Bistums Köln scheiterte, diskutiert der Rat am Donnerstag in seiner letzten Sitzung des Jahres über vier neue Alternativen.
Dass es aber bereits am Donnerstag zu einer Entscheidung kommt, ist eher unwahrscheinlich und auch gar nicht von Bürgermeister Daniel Zimmermann gewünscht: "Wir hoffen erstmal, dass der Rat keine der vier Varianten direkt verwirft und den Beschluss fasst, dass grundsätzlich alle möglich sind", sagte Zimmermann am Montag. Er sieht bei jeder Alternative Vor- und Nachteile.
Das gilt besonders für die erste Variante, nach der die bestehende Bezirkssportanlage an der Bregenzer Straße saniert werden soll. Zeitlich wäre das die Ideallösung, da die durch den Abriss des Sportplatzes am Kielsgraben entstehende zeitliche Lücke bis zum Neubau einer Anlage so erheblich verkleinert würde.
Finanziell wäre diese Lösung allerdings die schlechteste. Denn eigentlich sollte das gesamte Projekt durch den Verkauf des Baulands an der Bregenzer Straße finanziert werden. 3,2 Millionen Euro wollte die Stadt dadurch einnehmen. "Würde sich der Rat für diese Variante entscheiden, müssten wir das Konzept über andere Haushaltsmittel finanzieren", sagte Zimmermann.
Die zweite Lösung kennt dieses Problem nicht und nennt sich schlicht "Nordvariante". Diese beinhaltet eine Verlagerung der Sportanlage Bregenzer Straße in den geplanten Siedlungsbereich Baumberg-Ost. Die Sportanlage soll also auf der gegenüber des Kirchengebiets entstehen, nördlich der neuen Siedlung.
Das Problem: Allein die Neuaufstellungen des Flächennutzungs- und des Bebauungsplanes würden ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen. Auch ist noch nicht geklärt, welche Kosten durch eine äußere Erschließung, eine neue Infrastruktur und einen eventuell erforderlichen Lärmschutz entstünden. Außerdem gehört dieses Gebiet gleich mehreren Eigentümern, mit denen noch nicht über einen Kauf verhandelt wurde.
Dieselben Probleme bereitet die "Südvariante", bei der der neue Sportplatz ebenfalls in den Siedlungsbereich verlagert werden soll. Dieses Mal aber in Verlängerung des Holzweges in Höhe des Landecker Weges.
Bliebe die vierte, und vor allem von der CDU favorisierte Variante, den Sportplatz direkt am Kielsgraben zu bauen. Einwände gab es aber von der Unteren Landschaftsbehörde, die auf den Artenschutz der dort lebenden Tiere und Pflanzen verweist. Derzeit klärt ein Gutachten, inwiefern das Gebiet überhaupt bebaut werden darf. Aber selbst, wenn grünes Licht geben würde, gäbe es ein weiteres Problem: Eigentlich soll das Gebiet bis 2024 rekultiviert und gesichert werden. Zimmermann: "Wenn aber schon vorher dort gebaut wird, wer garantiert die Sicherheit?"