Langenfeld: Sonne weckt die Lust auf den Sprung ins Nass

40 000 Gäste wurden schon bis Ende August gezählt. Doch die Saison endet erst in drei Wochen.

Langenfeld. Das Hoch Otilie beschert strahlende Spätsommertage mit Temperaturen über 25 Grad. Ideale Bedingungen für einen Freibadbesuch. Das dachten sich auch Fabian Strässer und sein Freund Dominik Licher.

Nach ein paar Bahnen mit den meist wesentlich älteren Frühschwimmern im Schwimmerbecken zog es die beiden 21-Jährigen immer wieder auf das Drei-Meter-Brett, um möglichst coole Sprünge in die auf 24 Grad aufgeheizten Fluten zu wagen. "Weil wir heute frei haben, ist das wie ein Urlaubstag", sagte Licher und machte sich wieder auf den Weg zur Leiter.

"Die Badesaison war diesmal sehr wechselhaft", meint Sergej Schmidt, einer von vier Schwimmmeistern, die das Badegeschehen vom Beckenrand im Blick haben müssen. "Im Juli war hier fast gar nichts los, und im August die Hölle", fügte er hinzu. Das Freibad-Geschäft steht und fällt nun mal mit dem Wetter.

Doch Karl-Heinz Bruser (69), Vorstand der SGL und seit 2003 auch Chef für den von der Stadt der Sportgemeinschaft übertragenen Bäderbetrieb, fliegt am Mittwoch nicht nach Thessaloniki, weil er in Langenfeld zu wenig die Sonne hat lachen sehen. "Ich will mir in Griechenland das Weltcup-Finale der Leichtathleten ansehen", sagt er.

Tatsächlich sei der rheinische Sommer besser ausgefallen als in den beiden vergangenen Jahren. Die Besucherzahlen im Bad an der Langforter Straße sind dafür ein sicherer Indikator. "Bis jetzt haben wir schon 40 000 Gäste gezählt, 22 000 von ihnen kamen allein im August", sagt Bruser. 2008 hatten insgesamt 33 000 und 2007 sogar nur 28 000 Menschen die Drehkreuze passiert.

Die Saison läuft jetzt mindestens noch drei Wochen. Bruser: "Das Freibad bleibt bis zur Wiedereröffnung des sanierten Hallenbades geöffnet. Weil dort die Arbeiter derzeit auch Wochenendschichten einlegen, sieht es so aus, dass wir die Terminvorgabe 1. Oktober halten können."

Auf dieses Datum will sich Wolfgang Hellekes vom städtischen Gebäudemanagement nicht festlegen, obwohl die Edelstahlwanne mit dem rutschfesten Noppen-Boden das undichte Hallenschwimmbecken inzwischen längst ummantelt. "Der Estrich muss je nach Wetterlage drei bis acht Tage austrocknen, bevor die neuen Bodenfliesen verlegt werden können. Sonst bildet sich darunter Schimmel", sagt er.

Am Dienstag waren die Bauarbeiter dabei, die Fugen im Boden mit einem breiten Isolierband abzudichten. Erst danach kann der neue blau-graue Fliesenbelag kommen. "Außerdem werden die Schweißnähte der Stahlwanne noch einmal überätzt, um sie gegen Rost unempfindlich zu machen. Dann wird das Becken probehalber mit Wasser gefüllt, und zum Schluss erhält die Halle noch einen neuen Anstrich", so der Gebäudemanager.

Bis dahin ändert sich an den Öffnungszeiten des Freibades allenfalls in den letzten beiden Wochen etwas. Bruser: "Weil es dann später hell wird öffnen wir werktags von 7 bis 19 Uhr statt schon ab 6.30 Uhr."