Langenfeld Ausschuss lehnt Planänderung ab

Langenfeld. · Der Flachenhof soll als Wohnland ausgewiesen werden, der Bauausschuss ist dagegen.

Die Bezirksregierung Düsseldorf will das Gelände rund um den Flachenhof südlich von Immigrath als Wohnland ausweisen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Bezirksregierung Düsseldorf macht weiter Druck auf die Städte, mehr Flächen als Wohnland auszuweisen und mehr Anstrengungen in den Bau von Wohnungen zu setzen. Jetzt hat sie eine erneute Änderung im Regionalplan vorgeschlagen, wonach das Gelände rund um den Flachenhof (nördliche Reusrahter Straße) ebenfalls als Wohnbauland ausgewiesen werden soll. Diese Änderung haben die Mitglieder im städtischen Bau- und Umweltausschuss einstimmig abgelehnt. Vorbehaltlich der Zustimmung auch im Rat der Stadt, soll der Bezirksregierung eine Absage erteilt werden. „Die Stadt Langenfeld“, so heißt es in der von der Verwaltung vorgeschlagenen Stellungnahme, „hat in den vergangenen Jahren in erheblichem Umfang ihre Verantwortung zur Bereitstellung von Wohnbauland wahrgenommen und wird dieser Aufgabe auch in Zukunft nachkommen“, heißt es. Basis dafür seien allerdings die Flächenreserven, die der Rat mit seinem Strategiekonzept „Wohnen 2025“ beschlossen hat. „Einer Neudarstellung des Bereiches Flachenhof bedarf es hierzu nach Auffassung des Rates der Stadt Langenfeld nicht“, heißt es in der Stellungnahme
unmissverständlich.

Aus Langenfelder Sicht reichen die im Regionalplan enthaltenen Reserven für die derzeit absehbare, mittelfristige Versorgung mit Wohnbauland völlig aus. Deshalb sehe die Stadt keine Notwendigkeit, mit Blick auf das Jahr 2040 bereits jetzt weitere bauliche Festlegungen zu treffen. Aktuell seien die „Faktenlage vage“ und die „Prognosen unsicher“.

Für Langenfeld hat die Bezirksregierung bis zum Jahr 2040 einen Bedarf von weiteren 2400 Wohnungen errechnet, erläutert Referatsleiter Stephan Anhalt in der Sitzung. Diesem Bedarf würden in Langenfeld bereits 1550 geplante Wohneinheiten gegenüberstehen.

Die Flächen dafür seien auch schon ausgewiesen. „Das heißt, es fehlen 850 Wohnungen“, so Anhalt. Um diese bereit stellen zu können, will die Bezirksregierung jetzt schon das Gelände rund um den Flachenhof in Immigrath für Wohnbebauung sichern. Ausgewiesen ist dieses Gelände im Regionalplan als „Sondierungsbereich für eine künftige Siedlungsentwicklung“. Dieser umfasst 22 Hektar 220 000 Quadratmeter und böte Platz für 770 Wohnungen. Für die Stadt ist dies jedoch nicht mehr als eine langfristige Option, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Sie behält sich als Planungsbehörde die Entscheidung vor, ob die Fläche bebaut werden soll.

Günter Herweg (Bündnis 90/Die Grünen) begrüßte für seine Fraktion die Absage an die Bezirksregierung. „Die Faktenlage ist deutlich“, sagte er vorsichtig. Er hält die Prognose bis 2040, die auf Zahlen von IT NRW basiert, für „abenteuerlich. Ein unglaublicher Vorgang“. Der Regionalplan sei bis 2030 beschlossen. Viel umgesetzt sei davon noch nicht. Jetzt noch einmal darüber hinaus zu gehen, hält er deshalb für verfrüht. Reserven seien ausreichend da. Herweg ist froh, dass zumindest der Vorschlag, im Landschaftspark Fuhrkamp Wohnbaureserven anzulegen, vom Tisch ist. Er hielte es für besser, die Landesregierung würde ländliche Regionen stärker fördern, statt Städte weiter zu verdichten. Auch Andreas Krömer von der BGL kritisierte die Landespolitik, die den Druck, Wohnraum zu schaffen, über die Bezirksregierung an die Städte weitergebe. Dieter Braschoss begrüßte für die CDU die ablehnende Verwaltungsvorlage ebenfalls. Auch wenn der Flachenhof als Sondierungsgebiet ausgewiesen sei, habe nie die Absicht bestanden, dort auch tatsächlich zu bauen, bekräftigte er.