Langenfeld Stadt will Locher Weg nicht mehr sperren

Langenfeld · Eigentlich sollte die Straße gesperrt werden, um Durchgangsverkehr fern zu halten. Feuerwehr und Müllabfuhr sind dagegen.

Vier Varianten für Pollerstandorte auf dem Locher Weg hat die Stadt durchgespielt, hier der Blick von der Trompeter Straße aus.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(elm) Es war nicht nur ein Ratsbeschluss, sondern auch ein Wahlversprechen der CDU: Am Locher Weg sollte eine Durchgangssperre errichtet werden. Zuletzt entschied der Verkehrsausschuss im November 2018, dass über Zeitpunkt und Position der Durchgangssperre nach Abschluss der Bauarbeiten im Neubaugebiet „Locher Wiesen“ entschieden werden sollte. Mit dem Umbau des Locher Wegs ist inzwischen eine direkte Verbindung zwischen der Virneburg- und der Trompeter Straße entstanden. Jetzt will die Stadtverwaltung auf die Sperre verzichten, wie sie in einer Vorlage für die jüngste Sitzung des Verkehrsausschusses vorschlägt.

Bei einem Ortstermin im Oktober 2023 hätten sich Feuerwehr und städtische Müllabfuhr gegen jegliches Abpollern der Locher Wegs ausgesprochen. Feuerwehr und Rettungsdienst bemängelten, dass sie zeitaufwendiger rangieren und Umwege in Kauf nehmen müssten und dadurch wertvolle Einsatzzeit verloren ginge. Die Müllabfuhr argumentierte, dass, weil sie nicht zurücksetzen dürfe, Müllsammelplätze eingerichtet werden müssten.

Eine Verkehrszählung im Januar (Höhe Hausnummer 55) habe zudem ergeben, dass die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke bei (nur) 66 Kfz/Tag liege, so die Stadt. Da aber noch nicht alle Neubauten am Locher Weg bezogen sind, wurden für diese 18 Wohneinheiten ein Verkehrsaufkommen von ca. 45 zusätzlichen Fahrten angenommen. Damals fanden überdies noch Arbeiten an und in den Gebäuden statt, dadurch floss mehr Baustellen- und Handwerkerverkehr in die Messung ein als üblich wäre. Die Verwaltung geht davon aus, dass es sich bei den gezählten Pkw überwiegend um Anwohner- und nicht um Durchgangsverkehre handele. In den „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen“, werde für Wohnwege eine Verkehrsstärke von unter 150 Kfz/Stunde angenommen.

Bei der Sperre ging es eigentlich nur um das „Wo“

Andreas Menzel (BGL) erinnerte daran, dass schon Mitte der 90er Jahre der Locher Weg (in Höhe der Virneburgstraße) mit Blumenkübeln gesperrt wurde, um den Durchgangsverkehr aus Leichlingen zur Opladener Straße zu unterbinden. „Schließlich können sich die Leute so vier Ampelphasen sparen.“ Als man die Durchgangssperre beschlossen habe, sei es in der Folge nur darum gegangen, wo man sie hinsetze, grundsätzlich sei sie nicht in Zweifel gezogen worden. Er erinnerte daran, dass die CDU damit Wahlkampf betrieben habe. Während der vierjährigen Bauzeit in den Locher Wiesen sei daher die Straße (in Höhe des Friedhofs) mit Betonringen abgesperrt worden. „Die Anwohner wollen sie behalten“, so Menzel. Er schlug daher vor, die Reusrather mittels eines Info-Abends in die Entscheidung einzubeziehen. Der Tagesordnungspunkt wurde vertagt.