Langenfeld: Startschuss vom Olympiasieger
Langenfeld bewegt sich: Von April bis Mitte Oktober reicht die Palette der Veranstaltungen.
Langenfeld. Die Familie: Sie ist Motor und Rückgrat der Gesellschaft in einem. Und sie wird in Langenfeld in diesem Jahr in besonders großen Lettern geschrieben. Sechs Monate lang - von Mitte April bis Mitte Oktober - reiht sich unter dem Dach der Familie eine Veranstaltung an die andere.
Der Startschuss für "das längste Familienfestival der Welt" fällt am nächsten Wochenende mit dem Stadtfest - einer "Veranstaltung der generationsübergreifenden Kommunikation", wie es von städtischer Seite heißt. Den Schlusspunkt setzt am 16. Oktober der Welternährungstag, an dem sich Langenfeld von seiner kulinarischen Seite zeigt. Dazwischen liegen verschiedenste Aktionen. So gibt es ein zweitägiges Kinderfest, eine Seniorenmesse, einen Nachwuchs-Triathlon und einen Dreck-weg-Tag.
Festival-Höhepunkt sind die beiden Aktionstage "Deutschland bewegt sich". Pünktlich zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele stehen sie am 9. und 10.August im und am Freizeitpark auf dem Programm. Neben der Bundestagsabgeordneten Michaela Noll konnte die Stadt die Barmer Ersatzkasse als Partner gewinnen. Beide engagieren sich in dieser bundesweiten Aktion, die vor allem durch das "Aktuelle Sportstudio" im ZDF deutschlandweite Popularität erreichte. Entsprechend lautet das Motto vor Ort: "Langenfeld bewegt sich".
Einer der prominenten Paten ist der Box-Olympiasieger von Barcelona 1992, Thorsten May. Der ehemalige Profi ist nicht nur am 9./10. August zu Gast, sondern wird - das genaue Datum steht noch nicht fest - anlässlich des Tags gegen Gewalt Langenfelder Schulen besuchen.
"Mit dem Festival wollen wir unsere Rolle als familienfreundliche Stadt unterstreichen", erklärt Bürgermeister Magnus Staehler die Motivation, einen sechsmonatigen Veranstaltungsmarathon auf die Beine zu stellen. "Langenfeld ist ein Ort zum Leben und Wohlfühlen - vom Säuglingsalter bis zum Lebensherbst." Maßnahmen wie die Einrichtung der Elternschule, des Netzwerks Erziehung und Bildung oder die Einstellung einer Familienhebamme seien weitere Schritte in diese Richtung.
"Nachdem unsere Finanzen geklärt sind, können wir unseren Fokus jetzt uneingeschränkt auf die Familienfreundlichkeit richten", so Staehler, der mit Besorgnis die Prognosen registriert, die Einwohnerzahl im Kreis Mettmann sinke stetig. Für Langenfeld wird prophezeit, dass es in 20 Jahren 5000 Bürger weniger hat. Das entspräche einem Rückgang von rund zehn Prozent. Staehler: "Wir wollen eine Weichenstellung - und zwar jetzt. Wir wollen den Status quo von heute halten - oder besser noch: Wir wollen entgegen dem Vorhersage-Trend Familien nach Langenfeld locken." Doch dazu müsse weiter an der Attraktivität der Stadt gearbeitet werden. Zum Beispiel mit "bester Werbung" nach Art des Familienfestivals. Darüber hinaus werde Langenfeld auf diese Weise nicht nur als beliebter Wohnort bekannt, sondern möglicherweise auch für die Ansiedlung neuer Unternehmen. Magnus Staehler: "Hier schließt sich dann der Kreis."