Langenfeld: Training mit einem Olympiasieger
Langenfelder Schüler bekamen von Box-Meister Torsten May eine Schnupperstunde.
Langenfeld. Links, rechts, links, rechts. Immer wieder holen die Jugendlichen mit der Faust aus und zielen ins Nichts. Die Schüler haben hochrote Köpfe, ein wenig Schweißgeruch liegt in der Luft. Währenddessen bekommen sie aus ihrer Mitte Anweisungen: "Denkt dran: Immer wieder die andere Hand ans Kinn zurückziehen."
Gestern Morgen hat sich die Sporthalle Hinter den Gärten in einen Boxclub verwandelt. Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, der Johann-Gutenberg-Schule und der Felix-Metzmacher-Schule haben einen Schnupperkurs in der Kampfsportart bekommen. Aber nicht von irgendwem, denn der, der in ihrer Mitte steht, ist ein echter Olympiasieger: Torsten May.
Der Halbschwergewichtsmeister hat sich der Gesundheitsinitiative "Deutschland bewegt sich" angeschlossen und tourt derzeit mit seiner kurzen Trainingseinheit durch verschiedene Städte. Hintergrund: Kinder und Jugendliche sollen Sport in ihren Alltag einbeziehen.
"Mit Boxen kann man sehr gut Stress abbauen, das will ich den Jugendlichen zeigen", sagt er über sein Engagement. "Der Sport hat viel mehr zu bieten als manche denken", betont er, es gehe nicht darum, einfach drauf los zu schlagen. "Man braucht Konzentration und stärkt seine Bewegungsabläufe."
Davon können sich die Schüler selbst ein Bild machen. Ein paar Minuten Aufwärmen - Laufen, Springen und Hampelmann mit dem Meister zusammen -, dann dürfen die Neuntklässler endlich die Boxhandschuhe überziehen und loslegen. Ausfallschritte, Ducken, wenn die Gegner-Faust fliegt und selbst austeilen.
Jeweils eine ganze Stunde ging’s auf dem Hallenboden zu wie im Ring. "Das ist echt cool", schwärmt der 15-jährige Marvin. "Ich hätte nicht gedacht, dass der Sport so anstrengend ist." "Stimmt", sagt auch Schülerin Julietta, "das ist echt gut für die Kondition."
Torsten May freut sich, dass die Aktion so gut bei den Schülern ankommt und schmunzelt beim Blick auf die verschwitzten Schüler: "Die Mädchen sind meistens ehrgeiziger, die wollen’s immer genau wissen."