Monheim: Ein Tag mit langer Wirkung
Peter-Ustinov-Gesamtschule: im Rahmen der Aktion Tagwerk und eines Sponsorenlaufs waren gestern über 1000 Kinder und Jugendliche für die gute Sache auf den Beinen.
Monheim. Sarah Luktsch und Daniela Trzebiatowski warteten gespannt im Foyer der Firma Robot an der Opladener Straße auf Arne Bergmann. Der ist unter anderem Organisationsleiter des Unternehmens, das sich auf Verkehrsüberwachung spezialisiert hat. Bergmann soll den beiden 13-Jährigen zeigen, was sie heute machen sollen. Denn es ist Tagwerk - ein bundesweites Projekt für Hilfe in Afrika, an dem sich auch die Peter-Ustinov-Gesamtschule (PUG) mit mehr als 1000 Jugendlichen beteiligt.
Für die beiden Mädchen stehen Unkraut jäten und das Putzen von Radarwagen auf dem Programm. Und sie sind nicht die einzigen Gesamtschüler, die an diesem Morgen bei Robot arbeiten, um den Lohn für arme Länder zur Verfügung zu stellen. Freba Bascher Dost (15) und Amir Hasani (15) haben bereits drei Radarwagen geputzt.
"Wir dachten, wir würden Büroarbeit machen", gesteht Freba Bascher Dost. Dass sie nun putzen, mache ihnen zwar nicht viel Spaß, aber es sei eine gute Sache. "Die Schüler erleben oft einen Praxisschock, wenn sie noch nie gearbeitet haben", schmunzelt Arne Bergmann und erzählt beeindruckt, dass ein Mädchen sogar auf Krücken gekommen ist.
Das sechste Mal findet an diesem Dienstag die Aktion Tagwerk statt, das zweite Mal beteiligen sich flächendeckend alle Bundesländer. Seit 2003 wurden über 6,6 Millionen Euro von Schülern in ganz Deutschland erarbeitet. Mit dem Geld werden Projekte für Kinder in Afrika unterstützt.
Zwei Achtklässler der Gesamtschule entscheiden sich für die Arbeit bei der Stadtsparkasse. Dort helfen sie bei der Führung von Grundschulkindern durch die Filiale Krischerstraße. Und der Einsatz hat noch einen ganz anderen Nutzen: Die Jungs überlegen, eine Lehre als Bankkaufmann zu machen. Da ist der erste Einblick nicht schlecht.
Viele sind über die Tagwerk AG, selbst von Schülern organisiert, an ihre Jobs gekommen. Andere haben aber auch Eigeninitiative gezeigt - zum Beispiel Rüveyde Tolun und Melda Karatag aus der sechsten Klasse. Sie arbeiten im Ensemble Pflegezentrum auf dem Ernst-ReuterPlatz. "Es macht Spaß und man freut sich, wenn man die Menschen glücklich macht", sagt die zwölfjährige Rüyeyde.
Doch nicht alle Schüler haben einen Arbeitsplatz gefunden. Und für die gibt es die Möglichkeit, für den guten Zweck zu schwitzen. Hunderte Jugendliche beteiligen sich an diesem Tag am Sponsorenlauf. Die Idee ist simpel: Paten bezahlen Kilometergeld. Die Erlöse der Spendenläufe gehen je zur Hälfte an die Aktion Tagwerk und an die Partnerschule in Afghanistan, ebenfalls nach Sir Peter Ustinov benannt.