Monheim: Eine (Bürgermeister-)Ära vor dem Ende
Alles deutet darauf hin, dass Thomas Dünchheim nicht mehr antreten will. Hinter den Kulissen sucht die Union bereits mit Hochdruck nach einem Nachfolger.
Monheim. Thomas Dünchheim gegen Ursula Schlößer beim Kampf ums Bürgermeisteramt im nächsten Juni - alles wie gehabt. Das ist für die meisten Monheimer klar. Doch alles deutet darauf hin, dass es dazu nicht kommen wird. Laut WZ-Informationen wird der Amtsinhaber wahrscheinlich gar nicht mehr antreten. Man munkelt, dass Dünchheim ein Angebot einer namhaften Kanzlei hat.
Verwunderlich wäre das nicht. Der promovierte Jurist ist spätestens seit den von ihm ins Rollen gebrachten rechtlichen Erfolgen beim Einspruch gegen die Kohlenmonoxid-Pipeline in Fachkreisen bekannt. Und kürzlich hat Dünchheim mit einer geschickten Vertragsklausel den Rückkauf des Mega-Energiepakets von 49,9Prozent von der Rhenag ermöglicht.
Das wurde dann prompt mit Millionengewinn an die Stadtwerke Düsseldorf weiter verkauft. Solche Erfolge sprechen sich herum. Außerdem hat Dünchheim beste Kontakte über seine Lehrtätigkeit als Dozent an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
"Natürlich tritt Thomas Dünchheim wieder an. Und wir werden ihn unterstützen", zündet CDU-Stadtverbandsvorsitzender Markus Gronauer Nebelbomben. Tatsächlich sickert durch, dass es bereits erste Gespräche auf höchster Unionsebene gegeben hat. Und das ist mehr als verständlich. Denn die Zeit drängt. In einem Jahr ist bereits die Kommunalwahl.
"Warum soll ich jetzt aufhören. Es läuft doch gut", so Dünchheim auf Anfrage unserer Zeitung. Und genau das ist sicher ein weiterer Grund, auf das Angebot einer Kanzlei einzugehen. Auf dem Höhepunkt umjubelt abtreten - das wäre der Fall.
Denn selbst Kritiker müssen Thomas Dünchheim bescheinigen, dass er viel bewegt hat. Doch will er sich noch einmal beruflich verändern, dann ist der Zeitpunkt jetzt günstig. Tritt der 39-Jährige im nächsten Juni nochmals an, dann wäre das für sechs Jahre. Danach ist ein Absprung in eine Kanzlei wohl zu spät.
Dann ist da auch noch schlicht und einfach der Ehemann und Vater zweier kleiner Söhne. Dünchheim hat als Bürgermeister wenig Privatleben. Schlimmer kann es wohl nicht mehr kommen. Und finanziell? Als Bürgermeister Monheims verdient er knapp 100000Euro brutto im Jahr. Da können Topanwälte nur lächeln.