Langenfeld: Unmut an der Solinger Straße
Kommt der Total-Umbau oder nur ein Radweg? Bei Geschäftsleuten herrscht Unsicherheit – auch über drohende Kosten. Die WZ hat sich vor Ort umgehört.
Langenfeld. "Eine mehrmonatige Bauphase wäre für einige Geschäfte hier vermutlich tödlich", sagt Elke Löhrer vom Geschäft Edita Moden an der Solinger Straße. Seit bekannt wurde, dass die Straße zwischen der Einmündung Richrather Straße und Unterführung Hardt umgebaut werden soll, herrscht Verunsicherung. Soll nur ein Radweg angelegt werden? Wird komplett umgebaut inklusive Parkbuchten, Radweg und Bauminseln mit Beleuchtung in der Fahrbahmitte?
Wenn es nach Elke Löhrer geht, braucht die Solinger Straße dringend eine Aufwertung. Nur mit einem Radweg sei es nicht getan. "Das allein wäre ein Witz", sagt sie in Hinblick auf die triste Optik des Straßenzugs. Monika Schreiber, die auf der anderen Straßenseite im Geschäft Perl-Woll arbeitet, wo der Bürgersteig am schmalsten ist, hält den Radweg dagegen für zwingend notwendig: "Wenn man aus dem Geschäft auf den Bürgersteig tritt, kann es schon mal gefährlich werden. Manche Radfahrer sind sehr rücksichtslos."
"Man weiß hier nie, ob man auf dem Bürgersteig oder auf der Straße fahren soll. Es ist einfach unübersichtlich", erklärt eine Radfahrerin das Problem.
Ein Umbau wird also durchaus gewünscht, allerdings auch mehr Informationen. Denn über mögliche Kosten wurden die Anwohner bislang nicht informiert - und die sind je nach Ausbauvariante höchst unterschiedlich. Am 16. September ist der Umbau der Solinger Straße zum dritten Mal Thema im Verkehrsausschuss. Dann soll erneut über den Umfang und auch eine Beteiligung der Anwohner gesprochen werden.
Denn an den städtischen Kosten, die für Begrünung, Beleuchtung, Parkbuchten, Rad- und Gehweg anfallen, werden Grundstückseigentümer beteiligt. Je größer das Grundstück und je höher das Haus, desto höher die privaten Kosten. Gewerbetreibende zahlen 40ProzentAufschlag. So können mehrere tausend Euro pro Person zusammenkommen. Insgesamt ist von Anwohnerkosten in Höhe von 1,35Millionen Euro die Rede.
"Wir werden versuchen, über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz Fördermittel zu bekommen", erklärt Tiefbauamtsleiter Wolfgang Honskamp, der das Gesamtvolumen des Komplett-Umbaus auf vier Millionen Euro beziffert. Einen großen Teil davon trägt das Land. 2013 soll der Umbau abgeschlossen sein.