Langenfelder Glasfasernetz: SPD kritisiert Schneider
Oppositionspartei sieht isolierte, nur von der Stadt genutzte Leitung als vertane Chance an.
Langenfeld. "Nach der Anregung von uns, über ein städtisches Glasfasernetzwerk unter der Regie einer eigenen Betreibergesellschaft nachzudenken, erfolgte prompt die strikt ablehnende Haltung des CDU-Bürgermeisters Frank Schneider", kritisiert die SPD mit Sascha Steinfels an der Spitze. "Das Fazit des Bürgermeisters lautete, dass das entstehende Glasfasernetzwerk ausschließlich für städtische Gebäude betrieben und auch zukünftig nicht für eine gewerbliche oder gar private Nutzung erweitert würde, denn dies sei keine kommunale Aufgabe."
Die SPD sehe dieses Thema jedoch aus einem völlig anderen Blickwinkel. "Wir haben hier die Chance, uns zukunftsorientiert aufzustellen und im Konkurrenzkampf mit einem weiteren Standortvorteil zu punkten, denn der rasante technologische Fortschritt und die zunehmend an Bedeutung gewinnende Position kommunaler Unternehmen sprechen eine deutlich andere Sprache als unser Bürgermeister Frank Schneider", widerspricht der SPD-Fraktionschef.
Nach Ansicht der Sozialdemokraten können kommunale Unternehmen, deren Kernkompetenz die Versorgung mit Wasser oder Energie ist, Glasfaser günstig direkt bis zum Kunden mitverlegen und als Betreiber daran gut verdienen. Es sei kein Geheimnis, so Steinfels, dass die Telekom als größter Telekommunikationsanbieter "die Führungsrolle im Infrastrukturgeschäft aufgibt und zukünftig nur noch in Ausnahmefällen eigene Glasfasernetze verlegen wird". Vielmehr werde sie sich eher bei der Konkurrenz einkaufen - ist der SPD-Fraktionschef sicher.
Auch der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen, also der Wasser- und Energieversorger, Hans-Joachim Reck, sprach sich laut SPD kürzlich öffentlich für einen lückenlosen Ausbau der Glasfasertechnik aus.
"Ich bezweifle sehr stark, dass die begrenzten städtischen Datenmengen die Millioneninvestition eines isolierten Glasfasernetzwerkes rechtfertigen. Hierzu würde die derzeitige Leitung völlig ausreichen", sagt Steinfels abschließend.