Langenfeld: Vermieter entdeckt Waffenlager
Über 50 Pistolen und und Gewehre hatte der Mieter einer Garage gehortet. Der Mann ist flüchtig. Nach ihm wird gefahndet.
Langenfeld. Da staunten die Polizeibeamten am Mittwoch Morgen nicht schlecht: Statt des möglicherweise gestohlenen Autos, das sie in der Garage an der Langenfelder Ostlandstraße erwartet hatten, fanden sie ein regelrechtes Waffenarsenal vor.
Verteilt auf Stahl- und Schubladenschränke lagerten mitten in dem beschaulichen Wohnviertel mehr als 50 scharfe Faustfeuerwaffen, diverse Langwaffen, Munition und Schwarzpulver.
Die Ermittlungen gegen den Mieter laufen auf Hochtouren - unter anderem wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Allerdings hat sich der Mann, der laut Polizei nicht im Kreis Mettmann wohnt, abgesetzt. Nach ihm wird gefahndet.
Seit etwa einem Jahr ist die Garage im Langenfelder Norden vermietet. An wen, weiß keiner so recht. Bei der älteren Dame, der sie bis vor kurzem gehörte, hat sich der Mieter offenbar nie mit Namen vorgestellt.
"Wir wunderten uns schon ein bisschen", sagt Priscilla Arens. (Name von der Redaktion geändert), die das Treiben in der Nachbarschaft mit Argwohn verfolgte. "Ständig kam jemand, fuhr vor und verschwand dann in der Garage. Zwei Stunden später ging das Rolltor wieder auf, und die Leute waren weg."
Als dem Mieter vor zwei Tagen gekündigt wurde und er seine Identität erneut nicht preisgeben wollte, riss beim aktuellen Vermieter der Geduldsfaden - und er überprüfte die Garage. Zumal sie der Mieter nicht wie verabredet geräumt hatte.
"Natürlich wollten alle wissen, was in der Garage so Geheimnisvolles lagerte", sagte Arens. Über ein Seitenfenster verschaffte sich der Vermieter Zugang. Auch wenn er zunächst nur die Munition entdeckte, "war sofort klar, dass da etwas nicht stimmt. Wir haben daraufhin sofort die Polizei gerufen", so Priscilla Arens. Das komplette Ausmaß des Fundes wurde erst deutlich, nachdem Polizisten die Garage genauer unter die Lupe genommen hatten.
Waffen und Munition wurden inzwischen in die große Asservatenkammer der Kreispolizeibehörde nach Mettmann gebracht. "Das alles muss erst einmal gesichtet und sortiert werden - es ist ja nicht wenig, was da gefunden wurde", sagte gestern Abend Hauptkommissar Frank Eigelshofen.