Langenfeld 150 Metaller protestieren auf Dücker-Gelände

Langenfeld. · Warnstreiks der IG Metall begleiten die Tarifverhandlungen im Schlosserhandwerk.

Die Dücker-Beschäftigten fordern sechs Prozent mehr Lohn.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Die laufenden Tarifverhandlungen im Schlosserhandwerk scheinen aktuell festgefahren zu sein. Deshalb haben mit einem Warnstreik am Dienstag etwa 150 Beschäftigte der Firma Dücker ein Zeichen des Protests gesetzt. Sie folgten einem Aufruf der Industriegewerkschaft Metall (IGM) Köln-Leverkusen. „Wir wollen hier in der Region zeitgleich zu unserer zentralen Kundgebung in Emsdetten den Unmut über das unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite bei der zweiten Tarifverhandlung ausdrücken“, sagt Gewerkschaftssekretär Carsten Kretschmann. Der gestrige Warnstreik auf dem Dücker-Betriebsgelände an der Ernst-Tellering-Straße ist nach Angaben seines IGM-Kollegen Paul Hecker „der größte in unserer Region“.

Betriebsratsvorsitzender hält Tarifangebot für unangemessen

Die IGM-Tarifkommission fordert laut Kretschmann, dass die Löhne für die Beschäftigten im Schlosserhandwerk in Nordrhein-Westfalen um sechs Prozentpunkte steigen. „Auch die Ausbildungsvergütungen sollen sich um jeweils 80 Euro in jedem Ausbildungsjahr erhöhen.“ Die Arbeitgeberseite habe indes am Ende der zweiten Verhandlungsrunde lediglich 2,3 Prozent und zwei Prozent auf zwei Jahre angeboten. Und die Auszubildenden sollen nach diesem von der IG Metall abgelehnten Angebot nach Kretschmanns Angaben „nur zehn Euro mehr, plus eine Leistungszulage erhalten“.

„Das ist doch nicht angemessen“, befand bei der gestrigen Versammlung Oliver Hölschen, Betriebsratsvorsitzender der Firma Dücker mit ihren etwa 300 Mitarbeitern. „Unserem Unternehmen und der Branche geht es gut.

Diese Ansicht unterstreicht Kretschmann: „Unsere Tarifforderung entspricht der wirtschaftlichen Situation in den Betrieben.“ Es sei wichtig, „dass die Beschäftigten im Schlosserhandwerk bei der Lohnentwicklung nicht abgehängt werden und die Branche auch für junge Menschen attraktiv ist.“ Mit dem Warnstreik in dem Immigrather Gewerbegebiet wolle die IGM die Arbeitgeberseite spüren lassen, so Kretschmann, „dass die Beschäftigten bereit sind, die Schraube bei den Tarifverhandlungen anzuziehen“. Diese werden am Freitag in Münster fortgesetzt.