Katholische Kirchengemeinde Langefeld Ein Jahr Treffpunkt der Kulturen

Langenfeld · Langenfelder und Migranten treffen sich im katholischen Pfarrzentrum in Richrath regelmäßig zum Austausch. Der Treffpunkt hat sich etabliert.

Der „Treffpunkt der Kulturen“ in Langenfeld ist Anlaufstelle für Migranten aller Nationen. Er besteht seit gut einem Jahr.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(og) Als „Impuls“ gestartet, hat sich der „Treffpunkt der Kulturen“ in Langenfeld zu einem wertvollen Netzwerk entwickelt. Dies teilt Susanne Höger von der katholischen Kirchengemeinde St. Josef und St. Martin mit. Der Treffpunkt in Richrath soll Kommunikation und Austausch zwischen Langenfelder Bürgern und in der Stadt lebenden geflüchteten Menschen aller Nationen fördern.

Weil zu Beginn nicht abschätzbar war, wie das Angebot angenommen werden würde, waren zunächst nur drei Treffen geplant. Doch die anfängliche Skepsis habe sich als haltlos erwiesen, so Höger. Im Oktober habe der Treffpunkt der Kulturen sein einjähriges Bestehen gefeiert. Zum Fest sind Menschen aus Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Burundi und Tadschikistan gekommen. Besucher, die in einer Notunterkunft untergebracht sind, genießen die zweistündige Auszeit. Migrantinnen und Migranten, die schon eine eigene Wohnung in Langenfeld gefunden haben und arbeiten, kommen und schätzen den Austausch.

„Unser Traum ging in Erfüllung: Menschen aus unterschiedlichen Nationen und Kulturen mit unterschiedlicher Muttersprache kommen zusammen und sind doch in der Lage, sich zu verstehen“, so das Resumé von Mitinitiatorin Karin Selbach. Inzwischen arbeiten ehemals Geflüchtete sogar bei der Organisation des Treffs mit und unterstützen andere aktiv bei der Übersetzung. Dazu gehören Zeyneb und Yildrin aus der Türkei und Jourmard aus Syrien sowie das Ehepaar Lamiaa und Samir aus Marokko, die inzwischen über eine EU-Niederlassungserlaubnis verfügen. „Alle helfen, wie auch ihnen bei ihrer Ankunft in Deutschland von Deutschen geholfen wurde und unterstützen ehrenamtlich den Integrationsprozess“, freut sich Höger.

Ziel des Projektes ist es, Migranten durch mehr Kontakt zu Einheimischen besseren Zugang zur Sprache zu ermöglichen. Mit verbesserten Sprachfähigkeiten und mehr Kenntnissen über das Zusammenleben in Deutschland wird es für sie einfacher, eine Arbeitsstelle zu finden oder auf Wunsch sogar ein Studium aufzunehmen. Letztendlich soll soziale Interaktion dazu beitragen, Berührungsängste aufzulösen und Vertrauen zwischen Deutschen und Geflüchteten aufzubauen.

Zu den Initiatoren des Projekts zählen neben Karin Selbach auch Boris Pohlen und Nena Blagordna. Alle drei zeigen seit vielen Jahren großes Engagement bei der Unterstützung von Migranten auf dem Weg in die Gesellschaft. Auch Brigitte Oligschläger hat sich der Initiative angeschlossen.

Wer Fragen zum Treffpunkt der Kulturen oder Interesse an der ehrenamtlichen Mitarbeit hat, kann sich per Mail an Boris Pohlen wenden: info@borispohlen.de. Der Treffpunkt findet monatlich im Pfarrzentrum St. Martin in Richrath statt. Er wird unterstützt von der Kirchengemeinde St. Josef und Martin.

(og)