Langenfeld: „Wir achten auf gesunde Kost“
Mensa-Essen: Den Langenfelder Schülern schmeckt’s. Ihr Essen ist nicht schlabbrig, fett oder zu süß.
Langenfeld. "Gleich wird die hungrige Meute hier einfallen", prophezeit Elke Scheib. Sie muss es wissen, denn sie ist Vorsitzende des Mensavereins der Bettine-von-Armin-Gesamtschule an der Hildener Straße. Und tatsächlich: Kaum ist die große Pause um 11.35 Uhr eingeläutet, setzt der Ansturm auf die Mensa ein. Allerdings wohlgeordnet und diszipliniert. Unter Aufsicht einer Lehrerin am Eingang werden die Hungrigen der Klassen fünf und sechs, die zuerst an der Reihe sind, schubweise eingelassen.
Die Kinder ordnen sich in zwei Reihen ein. Die erste hat sich für Fischstäbchen mit Kartoffeln und Gurkensalat entschieden, die zweite für eine Kartoffelsuppe mit Würstchen. Als dritte Wahlmöglichkeit steht ein umfangreiches Salatbüfett bereit. Es wird von den vier Frauen, die in der Mensa beschäftigt sind, täglich frisch zubereitet. Auch frische Obstsalate gibt es jeden Tag.
Das Essen wird von einer Cateringfirma angeliefert und in Stahlbehältern, die in heißem Wasser stehen, warm gehalten. "Unser Essen ist nicht schlabbrig, fett oder zu süß, wie es in einer Untersuchung der Verbraucherzentrale heißt. Wir achten sehr auf gesunde Kost", versichert Elke Scheib. Das bestätigen auch die vier Elfjährigen, Julien, Dennis, Matthias und Tim, aus der Klasse 5.3: "Das Essen ist lecker, aber leider gibt es etwas zu wenig davon. Wir können nichts nachholen. Wenn es mal gar nicht schmeckt, gehen wir ans Salatbüfett. Aber das kommt selten vor. Wir sind zufrieden."
Der Preis von 2,75 Euro für eine warme Mahlzeit mit Nachtisch und Getränk, die im Abonnement bestellt wird, erscheint angemessen. Wer sich kurzfristig entscheidet, zahlt 3,50 Euro. "Wir haben 200 feste Abo-Esser, es werden immer mehr", freut sich die Vorsitzende des 300 Mitglieder zählenden Mensa-Vereins.
Im Oktober 2006 wurde ein Anbau eingeweiht, der die beiden Grundschulen am Fahlerweg miteinander verbindet. Dessen wichtigster Teil ist die Mensa. Rosemarie Ullrich leitet die von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) geführte Mensa. "Es gibt insgesamt 65 Kinder, die den offenen Ganztagsbetrieb nutzen. Davon nehmen 45 täglich das Essens-Angebot an. So gut wie alle Mütter dieser Kinder sind berufstätig", sagt Ulrich. Ihr ist jedoch auch geläufig, dass viele Kinder nicht zum Essen kommen, weil die Eltern die 2.50 Euro für die warme Mahlzeit nicht übrig haben.
Eine ähnliche Erfahrung hat auch Monika Angerer an der Käthe-Kollwitz-Hauptschule gemacht. Deren Mensa wird vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) geführt. Die Köchin bereitet selbst jeden Tag 30 bis 35 Portionen zu, vom Hühnerfrikassee am Montag bis zum Döner am Freitag. "Schweinefleisch wird bei uns aus religiösen Gründen nicht verwendet", betont Angerer. Nur zwei Euro kostet das Menü. Wer sich das nicht leisten könne, greife oft zur Bretzel für 30 Cent. "Die Bretzeln sind der Renner", weiß die engagierte Köchin.