Langenfelder spenden roten Lebenssaft

Zwischen 18- und 40-Jährige lassen ihr Blut auch typisieren.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld Es ist bereits Tradition, dass die Stadtsparkasse Langenfeld an der Solinger Straße ihre Räume für eine große Sommer-Blutspendeaktion zur Verfügung stellt. „Wir sind schon im sechsten Jahr“, sagt Sprecherin Monika Suski, „stellen unsere Schalterhalle und auch einige Mitarbeiter zur Verfügung.“ Dass auch Sparkassenmitarbeiter selbst spenden, ist ein schöner Nebeneffekt. Vor allem um Erst- und Neuspender geht es dabei. „Die regelmäßigen Spender fallen so nach und nach altersbedingt weg“, erklärt Iris Knipping vom DRK-Blutspendedienst West. Doch der Bedarf an Blutkonserven steigt.

Dabei sind es nicht die Unfallopfer, die am meisten Fremdblut benötigen. Es sind vor allem Krebspatienten. „Fünfundzwanzig Prozent des Bluts gehen in die Krebstherapie“, sagt Knipping. Deshalb ist der Blutspendedienst froh, dass der „Schützenverein Langenfeld 1834“ gleich mit elf Leuten zum Spenden anrückt. „Es waren Erstspender dabei“, sagt Vereinspräsident Karsten Fröhlich. Er selbst spendet regelmäßig. „Vierzehn oder fünfzehn Mal hab ich schon.“ Und seine Frau ebenfalls. Sie liegt bereits zum 21. Mal auf der Blutspendeliege. Doch der Schützenverein gibt nicht nur Blut, sondern stellt ab Januar 2017 sein Vereinsheim dem Blutspendedienst zur Verfügung. „Wir müssen aus unseren bisherigen Räumen an der Stettiner Straße raus, weil das Gebäude abgerissen wird“, erklärt Knipping den Grund.

Um die 130 Menschen spendeten an diesem Sonntag in der Schalterhalle der Sparkasse Blut. Erstmals hatten sie zusätzlich die Möglichkeit, sich kostenlos typisieren zu lassen. Etwas, was viele gerne nutzten. Denn mit den passenden Stammzellen kann das Leben von an Leukämie erkrankten Menschen gerettet werden. Für die Typisierung konnte die „Stefan-Morsch-Stiftung“ als Kooperationspartner gewonnen werden.

Allerdings gibt es für die Typisierung feste Altersvorgaben. „Wir typisieren nur Spender zwischen achtzehn und vierzig Jahren“, erklärt Hans-Joachim Schindler von der Stefan-Morsch-Stiftung.

Das liegt an der Wartezeit, die bis zu einer Stammzellenspende sehr lang sein kann. Da die Typisierung finanziert werden muss — „eine Typisierung kostet 46 Euro“ — soll auch gewährleistet werden, dass die Stammzellen- oder Knochenmarkspende am Ende nicht altersbedingt unmöglich wird. Über die große Bereitschaft der Langenfelder ist Hans-Joachim Schindler jedenfalls begeistert. „Es waren schon viele junge Leute hier“, freut er sich. Sie alle haben die Möglichkeit genutzt, mit ihrem Blut das Leben anderer zu retten oder zu verlängern.