Langenfelds Schauplatz und Marke Monheim: Zwei Kulturgrößen kooperieren
Die beiden Veranstalter wollen ihre Programme noch besser aufeinander abstimmen.
Langenfeld/Monheim. Miteinander statt gegeneinander, Synergien nutzen, Kooperation und Koordination: Was die Zukunft von Langenfelds und Monheims Kulturinstitutionen Nummer 1, der Schauplatz GmbH und Marke Monheim e.V., angeht, soll es demnächst eine gemeinsame Zukunft geben.
"Wir haben uns am vergangenen Dienstag erstmals ernsthaft zusammengesetzt und ein bisschen überlegt", so der Geschäftsführer und Künstlerische Leiter vom Schauplatz, Georg Huff, und Sebastian F. Bünten, Geschäftsführer bei Marke Monheim. "Was wir ganz schnell festgestellt haben, ist: Wir können definitiv voneinander profitieren."
Dass die beiden Einrichtungen - der Schauplatz als eine weitgehend eigenständige GmbH der Stadt, Marke Monheim als eingetragener, unabhängiger Verein - harmonieren, haben sie im Vorjahr bereits unter Beweis gestellt. Die Langenfelder, gleichzeitig Betreiber des Rex-Kinos, unterstützten die Monheimer Kollegen, indem sie ihr technisches Equipment für deren Kinoabende im Otto-Hahn-Gymnasium zur Verfügung stellten. Auf diese Weise kamen die Kinogänger in Monheim in den Genuss von Blockbustern wie "Harry Potter und der Halbblutprinz", "Ice AgeIII" oder "Hangover". "Weil das so gut funktioniert hat, kam uns die Idee: Mensch, da könnte auch mehr draus werden", so Georg Huff.
Wie die Zusammenarbeit im Detail aussehen soll, steht zwar noch nicht fest. Die beiden "Macher" haben aber zumindest schon ein Gerüst vor Augen. Wobei allerdings von Beginn an streng darauf geachtet wird, "dass wir unsere jeweiligen Profile bewahren". Schließlich wolle man nicht fusionieren, sondern kooperieren. "Wir bleiben der Schauplatz", sagt Huff. "Und wir die Marke Monheim", ergänzt Bünten - was die beiden Kulturschaffenden allerdings nicht davon abhält, an einem Strang zu ziehen. "Vor allem im Comedy-Bereich ähneln sich unsere Programme doch sehr", sagt Monheims Sebastian Bünten. "Da wollen wir uns mehr aufeinander abstimmen." Obendrein soll künftig füreinander geworben werden: in Langenfeld für Veranstaltungen in Monheim und umgekehrt. "Beispielsweise, indem wir entsprechend plakatieren", so Georg Huff.
Obwohl die gemeinsame Zukunft noch in den Kinderschuhen steckt, schwebt Huff und Bünten zumindest ein Projekt schon konkreter vor: "Wir könnten uns beispielsweise vorstellen, eine gemeinsame Kabarett- oder Comedy-Reihe auf die Beine zu stellen - eine Art Festival in beiden Städten", so Bünten. "Das könnte über einige Wochen gehen, und Eintrittskarten gäbe es als Sammeltickets", ergänzt Georg Huff. "Auf diese Weise würde das Langenfelder Publikum die Monheimer Spielstätten kennen lernen, und die Monheimer unsere in Langenfeld."
"Wir müssen uns davon verabschieden, uns gegenseitig Konkurrenz zu machen", ist Bünten überzeugt. "Miteinander statt dagegen können wir den Besuchern unserer Häuser ein noch hochklassigeres Programm bieten. Und das ist doch unser beider Ziel: Schauplatz und Marke Monheim wollen den Bürgern in ihren Städten ein tolles Kulturangebot machen - und nichts anderes."
Obendrein, gibt das Duo Huff/Bünten zu, erhofft es sich eine Art Initialzündung für weitere Kooperationen: "Obwohl uns nur wenige Kilometer trennen, passiert auf interkommunaler Ebene noch zu wenig. Denn da regieren Kirchturmdenken und Konkurrenzgedanken. Vielleicht gibt unsere Kooperation ja den Anstoß, dass sich das ändert."