Mai-Tanz fällt ins Wasser

Die Großveranstaltung auf dem Schützenplatz findet in diesem Jahr nicht statt. Es gibt zu wenig Ehrenamtler, die bei der Organisation helfen.

Monheim. „Wo tanzen wir denn in den Mai?“ Die Antwort ist für die meisten Monheimer, so sie Lust haben, wegzugehen, wohl einfach: „Ab zum Schützenplatz!“ Tatsächlich sind es alljährlich weit mehr als 1000 Besucher, die gegenüber der Altstadt ausgelassen feiern. Livemusik, Tanz, Schwatz — die gute Stimmung kommt schon fast wie von selbst. Doch in diesem Jahr hat es sich bereits im Vorfeld ausgetanzt. Die Veranstaltung wird ausfallen.

Organisatoren sind Mitglieder der Traditionsgemeinschaft Monheim — bestehend aus St. Sebastianern, Schelmenturmkompanie, Freiwilliger Feuerwehr Löschzug 1, Männergesangverein Harmonie und Chrisboomschmückern. Das sollte eigentlich genügend Potenzial für ehrenamtliches Anpacken garantieren. Doch die Chrisboomschmücker haben sich bereits im vergangenen Jahr zurückgezogen. „Uns wurde das alles zu viel“, sagt Mitglied Peter Kreuer.

Tatsächlich werden um die 50 Helfer gebraucht, um den Mai-Tanz zu organisieren. Es muss aufgebaut, bedient und abgebaut werden. Das erfordert Zeit und Kraft. Und genau das hat nun auch die Freiwillige Feuerwehr dazu bewogen, nicht mehr mitzumachen. „Unsere Leute leisten nun wirklich schon viel Ehrenamtliches. Und man muss es einfach respektieren, wenn sie sagen, dass sie auch mal einfach nur als Besucher eines Festes feiern wollen“, sagt Torsten Schlender, Pressesprecher der Feuerwehr.

Holger Klenner, Brudermeister der St. Sebastianer, ist bei WZ-Anfrage völlig überrascht davon, dass der Mai-Tanz ausfällt. „Wir hatten noch vor zwei Wochen die Anfrage, ob für die Veranstaltung unser Platz genutzt werden darf. Wir haben natürlich zugestimmt“, sagt er und bedauert die plötzliche Absage.

„Was sollen wir denn machen? Es haben sich nicht genügend Leute gefunden, die anpacken. Es war schon alles vorbereitet. Wir hatten eine Kapelle an der Hand und waren uns einig mit einem Gastronomen. Doch was nicht geht, geht nicht“, sagt Didi Trappe, Vorstandsmitglied der Traditionsgemeinschaft. Finanzielle Forderungen kämen aber auf die Ehrenamtler nun nicht zu.

Trappe betont, dass man im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder den Mai-Tanz organisieren wolle. „Aber wir müssen erst einmal andere Vereine überzeugen, mitzumachen.“

Fakt ist: Im Ortsteil Monheim wird es in diesem Jahr zwar trotzdem einen größeren Mai-Tanz geben. Doch es handelt sich am Kradepohl um eine geschlossene Veranstaltung der Altstadtfunken.