Frühe Hilfen 539 000 Euro für Moki-Angebote in Monheim

Monheim · Jugendhilfe- und Schulausschuss votierten am Mittwoch einstimmig für eine Aufstockung der Mittel. Rat entscheidet im Dezember.

Sandra Pantuschky ist Familienhebamme und leitet Moki unter drei. Mit mehr Geld kann das Moki-Café nachmittags an fünf Tagen öffnen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Damit die Angebote weiter gestärkt werden können, gibt es ab 2023 mehr Geld für Moki (Monheim für Kinder) unter drei. Die Mittel, unter anderem für die Familienhebammen, die Cafés in Baumberg an der Geschwister-Scholl-Straße 57 und in Monheim an der Heinestraße 6 sowie Spielgruppen und Kurse, werden um rund 142 000 Euro auf rund 539 000 Euro jährlich erhöht. Das beschlossen die Politiker sowohl im Jugendhilfe- als auch im Schulausschuss am Mittwoch. Der Stadtrat muss am 14. Dezember noch zustimmen.

Simone Feldmann, im Rathaus zuständig für den Bereich Jugend und Familie, erläuterte die Hintergründe. So sei im April 2020 das neue Moki-Zentrum mit Café an der Heinestraße eröffnet worden. Der Umzug vom Eierplatz in den Neubau war notwendig geworden, weil man mehr Platz für das Café und die Familienbildungsangebote benötigte. Damit das Angebot dort, bei zuletzt deutlich steigender Nachfrage, gestärkt werden könne, empfahl Feldmann, die Mittel für den Träger – die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Bezirksverband Niederrhein – zu erhöhen.

Moki unter drei soll schon
den Jüngsten eine Hilfe sein

Michael Maas (Abteilungsleiter Jugendhilfe bei der Awo) betonte in einem Vortrag, Moki unter drei sei „das erste Glied in der Präventionskette“ und ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept. Insbesondere in den ersten Lebensjahren sollte man in Prävention investieren. Die Arbeiterwohlfahrt verantworte dabei einen wichtigen Teil dieser Arbeit. In Monheim sei ein gut funktionierendes Netzwerk mit vielen Akteuren aufgebaut worden. Die Koordination liege in städtischer Hand. Ziel sei es, von Anfang an „optimale Zukunftschancen“ für alle Familien mit Kindern in der Stadt zu ermöglichen. Dabei habe man insbesondere isolierte und belastete Eltern im Blick.

Unterstützung gibt es dabei inzwischen auch von Ehrenamtlichen. Diese begleiteten Familien, die Hilfe benötigen, spielten mit den Kindern oder helfen bei den Hausaufgaben. „16 geschulte Ehrenamtliche stehen zur Verfügung. Acht von ihnen konnten bisher vermittelt werden“, berichtete Michael Maas. Das neue Modul sei nach den Sommerferien an den Start gegangen. 

Sandra Pantuschky (Teamleiterin von Moki unter drei und Familienhebamme) nannte den Ausschussmitgliedern die vier Bausteine: neben den Moki-Cafés zähle die Familienbildung und die Beratung der Familienhebammen zu den Bereichen in Trägerschaft der Awo. Die Hebammen machten Hausbesuche bei sozial oder gesundheitlich belasteten Familien bis zum vollendeten ersten Lebensjahr des Kindes. Sie bieten außerdem in Baumberg und Monheim eine wöchentlich stattfindende Hebammensprechstunde für Mütter an. Die Familienbesuche nach der Geburt eines Kindes als vierter Baustein seien bei der städtischen Familienhilfe angesiedelt. Bei Moki arbeiten neben Erziehern, Kindheitspädagogen, Hebammen und Hauswirtschafterinnen viele Honorarkräfte.

Der Zulauf im Moki-Zentrum an der Heinestraße sei deutlich angestiegen. So nutzen zwischen 30 und 35 Gäste (ohne die Kinder) vormittags die Möglichkeit, sich mit anderen Müttern im Café auszutauschen und zu frühstücken, nachmittags seien es bis zu 55 Eltern. Während des Cafébetriebes finden regelmäßig Informationsveranstaltungen für Eltern statt. Und es ist eine Informationszentrale für Hilfsmöglichkeiten vor Ort. „Wir würden gerne an mehr Nachmittagen öffnen“, sagte Pantuschky. Bisher sei das Café nachmittags nur an zwei Tagen geöffnet. Außerdem wolle das Moki-Team zukünftig bei städtischen Festen mitwirken und dann auch das Café an der Heinestraße öffnen. Das Kursangebot soll bei den Krabbelgruppen und der Babymassage um 25 Prozent auf 20 Kurse ausgeweitet werden. „Mit den Mitteln, die wir jetzt bekommen, sind wir ausgeschöpft.“