Mehr Hilfe für Migranten
Das Beratungscentrum will künftig verstärkt Anlaufstelle für Einwanderer werden. LEG-Mieter-Stiftung und Stadt helfen dabei.
Monheim. „Integration statt Isolation“ will das Beratungscentrum mit Sitz im Haus der Chancen an der Friedenauer Straße mit einem neuen Projekt bieten.
Unter dem Titel „Integrationshilfe für Migranten in Monheim“ erhalten Einwanderer kostenlose Hilfe bei Problemen des Alltags — zum Beispiel Unterstützung und Beratung bei Verständigungsproblemen, bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz oder an der Schule. Doch auch, wer sich generell alleine und ausgegrenzt fühlt, soll Hilfe bekommen.
„Das Angebot ist sehr vielfältig,“, sagt Markus Miller, stellvertretender Geschäftsführer im Beratungscentrum. Die Basis des Projektes ist für die 17 Mitarbeiter des gemeinnützigen Vereins nicht neu: Seit 1984 wird eine Sozialberatung angeboten, deren Bedarf stetig steigt. 281 Menschen nahmen die Beratung allein im Jahr 2011 in Anspruch, davon 116 mit Migrationshintergrund.
Mit den bisherigen Kapazitäten konnte die Nachfrage kaum noch gedeckt werden. Nach dem Verkauf der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) fiel ein großer finanzieller Förderer des Projektes weg. Doch dank eines erfolgreichen Antrags bei der LEG-Mieter-Stiftung kann das Projekt nun seit dem 1. Januar nicht nur weitergeführt, sondern sogar ausgeweitet werden.
„Die Phase der Kontaktsuche zu Vereinen und Institutionen ist fast abgeschlossen“, sagt Miller. Jetzt soll es richtig losgehen. Neu ist, dass das Beratungscentrum auch Sprechstunden vor Ort bei den Institutionen anbieten möchte, um die Menschen direkt anzusprechen. „Denn das Problem ist: Wie bekommt man die Leute tatsächlich dazu, die Angebote wahrzunehmen, die es ja gibt?“, sagt Michael Schlemminger-Fichtler, Vorsitzender des Beratungscentrums.
Mit im Boot ist auch das Integrationsbüro der Stadt Monheim, das zum Beispiel für die Übersetzung des Flyers etwa ins Türkische sorgt. „Auch der Netzwerkgedanke ist neu. Kurze Wege sollen eine schlagkräftige Informationsweitergabe ermöglichen“, so Hans-Peter Anstatt vom Integrationsbüro.
Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Integration der Migranten in sozialer und beruflicher Hinsicht: Dabei reicht das Spektrum von der Hilfestellung beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen bei Ämtern über Energie- und Schuldnerberatung bis hin zur Hilfe bei Bewerbung und Lebenslauf.
Auch in Bezug auf Schreiben von Vermietern und Versorgungsunternehmen oder Leistungsansprüchen kann das Beratungscentrum Sprachbarrieren abbauen und Hilfe beim Verständnis bieten. Die Berater unterliegen der Schweigepflicht.
Der zugehörige Flyer zum Projekt soll bei allen wichtigen Stellen — wie im Bürgerbüro, bei Vereinen, im Job-Center, der LEG, der Stadt und natürlich im Beratungscentrums ausliegen und verteilt werden.