Grundschule Lerchenweg - Projekt „Gewaltfrei lernen“
Die Grundschule Lerchenweg hat an dem Projekt „Gewaltfrei lernen“ teilgenommen. Den 330 Kindern wurde Mut gemacht, dazwischen zu gehen.
Monheim. Die Musik setzt ein, und die 335 Schüler der städtischen Gemeinschaftsgrundschule am Lerchenweg samt Lehrpersonal beginnen zu singen. Der Schulhof wird kurzzeitig zur Bühne umfunktioniert. „Wenn nicht jetzt, wann dann“ heißt das Lied, das symbolisch für die einwöchige Projektwoche unter dem Motto „Gewaltfrei lernen“ steht, die am Freitag mit einer großen Präsentation ihren gelungenen Abschluss fand.
„Stärke ist das Ziel“, „Nur gemeinsam sind wir unschlagbar“ — die Kinder singen den eingängigen Liedtext voller Begeisterung mit. Fünf Tage lang drehte sich im Schulalltag alles darum, demnächst besser mit Konflikten auf dem Schulhof oder auch im Alltag umzugehen.
Mit dem schulexternen Anbieter „Gewaltfrei lernen“ haben die Schüler Grundhaltungen und Grifftechniken trainiert, Schwierigkeiten gewaltfrei und selbstbewusst zu begegnen. „Das Thema beschäftigt alle. Konflikte gibt es an jeder Schule“, sagt Schulleiter Achim Nöhles. Damit künftig alle an einem Strang ziehen, gehörten auch ein sehr gut besuchter Elternabend und eine Fortbildung der Lehrer mit zum Programm der Projektwoche.
Nöhles: „Wir sind bisher immer stark auf die zugegangen, die sich aggressiv verhalten haben. In dieser Woche ging es vor allem um die Stärkung der anderen.“
Dass es nicht mit diesen fünf Tagen Übung getan ist, ist den Beteiligten klar. Alle wollen weiter trainieren, damit sich das Klima auf dem Schulhof wirklich nachhaltig verändert und Mobbing oder Gewalt gar nicht erst entstehen können.
„Es geht um das Bewusstmachen von Fairness. Die Kinder sollen den Mut haben, dazwischen zu gehen und bereits durch ihre Körpersprache ausdrücken: Bis hier hin und nicht weiter“, sagt Henrik Lüderitz von „Gewaltfrei lernen“. Anhand wortreicher Spiele und Übungen haben die Schüler gelernt, wie sie zum Beispiel reagieren können, wenn sie jemand von hinten festhält, schubst oder ungewollt anfasst. „Nein!“ und „Stopp!“ zu sagen, ist dabei ein ganz außerordentlich wichtiger Faktor.
Projektleiterin Sibylle Wanders gibt den Kindern noch ein paar wichtige Tipps mit auf den Weg: „Nicht schlagen, bei Beleidigungen cool bleiben und gemeinsam eine Lösung finden.“
Oberstes Ziel der ganzen Projektwoche ist gegenseitiger Respekt. Nöhles: „Raufen und Ringen gehört zu Kindern und zum Großwerden dazu. Die Kunst ist, das nach Regeln zu tun.“
Dass die Projektwoche stattfinden konnte, hat die Schule zu einem großen Teil Sponsoren zu verdanken. Neben den Eltern und dem Förderverein der Schule haben sich die Unfallkasse NRW mit 2000 Euro, MoKi — Monheim für Kinder — mit 1000 Euro und die Mega Monheim mit 200 Euro an den Kosten von insgesamt 7200 Euro beteiligt.