Bahn-Pläne zum Rhein-Ruhr-Express stoßen auf Kritik
Auf einer Veranstaltung in der Richrather Schützenhalle wurden Einzelheiten zum Rhein-Ruhr-Express genannt. Bei den Bürgern fand das wenig Zustimmung.
Langenfeld. Die Deutsche Bahn möchte ausbauen. Der neue Rhein-Ruhr-Express (RRX) soll die Regionalzüge RE 1 und RE 5 ersetzen und Köln, Düsseldorf und das Ruhrgebiet schneller miteinander verbinden. In Langenfeld soll der RRX zwar nicht halten, aber vorbeifahren. Das Streckennetz muss daher erweitert werden.
Bis zur geplanten Inbetriebnahme 2025 sind umfangreiche Baumaßnahmen zwischen dem Rheindorfer und dem Berghausener Bahnhof geplant. Bei einer Bürgerinformation am Montagabend informierte die Deutsche Bahn in der Richrather Schützenhalle über ihr Vorhaben.
„Zurzeit gibt es nur eine Direktverbindung zwischen Köln und Dortmund in der Stunde“, referierte Stefan Niedfeld, Bauherrenvertreter der DB Netz AG. „Mit dem RRX sind vier Verbindungen pro Stunde geplant.“
Die Regionalbahnen RE 1 und RE 5, die auch viele Langenfelder Pendler nutzen, sollen durch den RRX ersetzt werden. Düsseldorf-Benrath wird kein Haltepunkt mehr für Fernzüge sein, Langenfeld erst recht nicht.
Für manch einen der Bürger in der Schützenhalle war dieser Punkt Grund für Kritik: „Da hat die Stadt schon seit Jahren gepennt! Pendler müssen in Benrath umsteigen“, hieß es. Nach den neuen Plänen müsse man gar nach Leverkusen-Mitte fahren, um einen Fernzug zu erreichen oder mit der S-Bahn nach Düsseldorf tuckern.
Ein weiterer Grund zur Sorge war der Schallschutz. Nach den Erläuterungen von Gutachter Ralf Baumgärtel meldete sich ein Herr aus Mehlbruch zu Wort und nannte ein Beispiel, das verständnisvolles Nicken auslöste: „An meinem Haus fahren Güterzüge vorbei. Die brauchen fünf Minuten, bis sie mit 20 Stundenkilometern vorbei sind.“ Er riet, nach der Offenlage der Planungsunterlagen Einwendung einzureichen. Sie sollen fordern, dass die Zahl der Güterzüge, die ebenfalls über die zusätzlichen Gleise fahren werden, festgeschrieben wird.
Baumgärtel gab darauf hin zu bedenken, dass es „keinen Rechtsanspruch auf Lärmschutz wegen Verkehrszunahme“ gibt. „Wir haben jedes Gebäude der betroffenen Region erfasst und den Lärmpegel gemessen“, sagte er. 90 Prozent der Gebäude, an denen die Immissionsgrenzwerte überschritten sind, werden entweder mit neuen Schallschutzwänden ausgestattet, oder die Schienen werden in den Bereichen erneuert, so die Planer.
Insgesamt sind von den Umbaumaßnahmen in Langenfeld sieben Kilometer Bahnstrecke betroffen. Knapp zwei Kilometer der betroffenen Gebiete, wie der Christ-König-Weg oder Gieslenberg und Mehlbruch, erhalten neue Schallschutzwände. Auf drei Kilometern wird die Strecke zweigleisig ausgebaut. Das führt dazu, dass die Autobahnbrücke, die über die A 542 führt, erneuert werden muss.