Mehr Platz für die Kleinsten
Die Angebote für Kinder unter drei Jahren werden weiter ausgebaut. Im August öffnet die neue Kita. Anmeldungen laufen ab Montag.
Monheim. Pünktlich zum neuen Kindergartenjahr wird sie stehen: die neue städtische Kindertagesstätte an der Oranienburger Straße auf dem Gelände der ehemaligen Wilhelm-Busch-Schule. Ab dem 1. August sollen dort in direkter Nachbarschaft zum Haus der Chancen in vier Gruppen Plätze für 42 Kindergartenkinder ab drei Jahren sowie zusätzlich 28 Plätze für unter Dreijährige geschaffen werden — ein weiterer Schritt im Ausbau der U 3-Plätze.
Gabriele Peuker, Sachbearbeiterin Kindertagesstätten beim Jugendamt, betont, dass das „abschließende pädagogische Konzept erst mit den Mitarbeitern erarbeitet wird“. Tatsächlich werden acht Erzieherinnen in Vollzeit eingestellt. Sicher ist: Es werden Ansätze der Montessori-Pädagogik sein.
Die 28 neu eingerichteten U3-Plätze in der Kita helfen, die Versorgungsquote in Monheim zu vergrößern. Bis 2013, so wollen es Bund und Land, soll es eine Versorgungsquote von mindestens 32 Prozent an U3-Plätzen geben.
Mit der neuen Kindertagesstätte gibt es in Monheim im kommenden Kindergartenjahr 2011/12 240 Plätze für unter Dreijährige. Das entspricht einer Versorgungsquote von 25 Prozent. Die Plätze sind aufgeteilt: 159 Kinder sind in Kindertagesstätten untergebracht, 81 unter Dreijährige werden in der Tagespflege betreut. „Die Nachfrage ist sehr groß. Den Bedarf können wir nicht vollständig decken“, sagt Gabriele Peuker.
2013 muss die Stadt die gesetzlich vorgeschriebene Gesamtversorgungsquote von mindestens 32 Prozent erfüllen. In zwei Jahren wird es laut Plan 294 U3-Plätze geben, 191 in Kitas, 103 in der Tagespflege. Das entspricht sogar einer Versorgung von knapp 33 Prozent. Die Kosten für den U3-Ausbau sollen so gering wie möglich ausfallen. „Wir versuchen, mit den Fördermitteln auszukommen.
Und das klappt in der Regel“, sagt Kämmerer Max Herrmann. Bei einem Neubau werden die U3-Plätze vom Land mit 20 000 Euro, bei einem Umbau mit 8500 Euro unterstützt.
Ein Problem sieht Max Herrmann aber an einem ganz anderen Punkt. „Wir sind bei unseren Planungen für den Ausbau davon ausgegangen, dass das Einschulalter jährlich um einen Monat vorgezogen wird — wie von der alten Landesregierung beschlossen.“ Allerdings sei dieser Beschluss von der rot-grünen Landesregierung zurückgenommen worden.
Das heißt laut Herrmann: „Wir schieben eine Bugwelle von 40 Kindergartenkindern vor uns her.“ Weniger Kindergartenplätze würden frei, das betreffe auch Plätze, die in U3-Plätze hätten umgewandelt werden sollen. Die Planung der Stadt habe nun nichts mehr mit der Realität unter der neuen Landesregierung zu tun. Max Herrmann hofft, dass die Politiker in Düsseldorf auf das Problem aufmerksam werden und die Kommunen mit weiteren Fördermitteln unterstützen.
Die Kämmerer hat aber auch gute Nachrichten: Die im Februar 2010 ausgebrannte Kindertagsstätte in Baumberg, die ein Ersatz für die Schimmel verseuchten Awo-Pavillons werden sollte, wird voraussichtlich bis Ende April fertiggestellt und ist ab Mai bezugsfertig.